Cadmium
Synonyme: Kadmium, Cd, 48
Englisch: cadmium
Definition
Cadmium ist ein 2-wertiges, bei niedrigen Temperaturen schmelzendes Metall mit der Ordnungszahl 48 im Periodensystem. Es steht in der 5. Periode und in der 2. Nebengruppe (Zinkgruppe). Es ist sehr weich, leicht verformbar und hat einen bläulich-schimmernden Glanz. Cadmium liegt meist oxidiert vor (2+). Es kann im menschlichen Körper als Spurenelement vorhanden sein, hat jedoch keine nachgewiesene Bedeutung für biologische Funktionen.
Toxizität
Cadmium ist in allen chemischen Verbindungen und Zuständen giftig. Es hemmt die oxidative Phosphorylierung und blockiert SH-haltige Enzyme. Ebenfalls besteht Verdacht auf Kanzerogenität. Cadmium ist wegen seiner hohen Toxizität seit Dezember 2011 innerhalb der EU in Schmuck, Legierungen und PVC verboten.
Der Arbeitsmediziner muss in Bereichen in denen mit Cadmiumverbindungen gearbeitet wird (Lötplätze, Eisenwerke, Farbindustrie, Zink-Blei-Kupfergewinnung, Halbleiterherstellung, Pestizid- und Düngemittelherstellung) auf ausreichende Belüftung und Absaugung der Abluft achten, um gesundheitliche Schädigungen der Arbeitnehmer zu verhindern. Eine Cadmiumintoxikation durch Einatmen von Cadmiumstaub oder Cadmiumrauch oder durch Verschlucken von Cadmiumverbindungen führt akut zu Schwindel, Halstrockenheit und Übelkeit. Nach 24 Stunden können Bronchitis, Bronchopneumonie und ein akutes Lungenödem auftreten. Bei Ingestion von Cadmium kommt es akut zu Erbrechen, Durchfall und Leberschädigung.
Pathologie
Eine chronische Cadmiumzufuhr führt zu Anosmie, Schnupfen, Geschwüren und Atrophie der Magenschleimhaut. Ferner kommt es zu Störungen des Calciumstoffwechsels, was zu einer Entmineralisierung des Knochens und damit zum Verlust der Knochenfestigkeit führen kann. Besonders hervorzuheben ist die Cadmium-Nephropathie: Es handelt sich um eine interstitielle Nephiritis oder eine akute Tubulusnekrose mit hoher Eiweißausscheidung.
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