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Trematoden

(Weitergeleitet von Saugwurm)

Synonym: Saugwürmer

1. Definition

Die Trematoda sind eine Klasse der Plathelminthes (Plattwürmer) und führen eine parasitäre Lebensweise.

2. Merkmale

Die Trematoda sind Endoparasiten und parasitieren in verschiedenen Tieren. An Mund und Bauch tragen sie Saugapparate, mit denen sie sich an der Oberfläche von Körper oder inneren Organen des Wirtsorganismus festhalten. Der Körperbau ist wurmähnlich und abgeflacht, wobei es einige Ausnahmen mit rundlichem Körper gibt, z.B. Pärchenegel (Schistosoma). Das Innere adulter Trematoden wird zu einem großen Teil von zwittrigen Fortpflanzungsorganen ausgefüllt, lediglich Schistosoma ist getrenntgeschlechtlich. Die Körperoberfläche, das Tegument, geht während der Entwicklung der Larve zur ersten parasitären Form aus mesodermalen Zellen hervor (die ursprüngliche Epidermis wird abgestreift). Sie schützt den Parasiten sowohl vor den Verdauungsenzymen des Wirts, als auch vor Angriffen durch dessen Immunsystem.

3. Entwicklung

Der Entwicklungszyklus der meisten Trematoden ist komplex, wobei sich eine sexuelle und asexuelle Phase abwechseln und es zu einem oder mehreren Wirtswechsel kommt. Häufig sind verschiedene Schnecken der erste Wirt und Wirbeltiere der Endwirt. Einige Arten nutzen den Menschen als Endwirt.

Entwicklungsstadien bzw. -verlauf:

  • Eier
  • 1. Zwischenwirt, z.B. Schnecken, Krebse, Fische, (Wasserpflanzen)
    • Schlüpfen von Wimpernlarven (Mirazidien) im Wasser (ggf. im Darm des Zwischenwirts); wenn der Schlupf im Wasser erfolgt, dringen die Mirazidien in den Zwischenwirt ein
    • Umwandlung zum Keimschlauch (Sporozyste, ohne Darm)
    • Bildung weiterer Sporozyten oder von Stablarven (Redien, mit Darm)
    • Bildung weiterer Redien oder von Schwanzlarven, sog. Zerkarien (letztere können auch direkt aus Sporozysten hervorgehen)
  • Verlassen des ersten Zwischenwirts, ggf. Weiterentwicklung an oder in einem zweiten Zwischenwirt; Weiterentwicklung zu Metazerkarien und zum adulten Tier
  • aktives Eindringen mittels Durchbohren der Haut (Schistosoma) oder durch orale Aufnahme in den Endwirt

4. Vertreter

Es sind circa 6.000 Arten der Trematoda bekannt. Folgende Gattungen sind medizinisch von besonderer Bedeutung:

4.1. Abgrenzung zu Egeln

Trotz begrifflicher Ähnlichkeit (bzgl. der Trivialnamen) sind Trematoden von eigentlichen Egeln zu unterscheiden. Echte Egel (wie der Medizinische Blutegel) zählen zu den Ringelwürmern (Annelida), welche als Stamm neben den Plathelminthes stehen.

5. Erkrankungen

Erkrankungen, die durch Trematoden ausgelöst werden, sind beispielsweise die Schistosomiasis oder Leberdistomatose. Die Fasziolose ist eine durch Trematoden verursachte Parasitose beim Wiederkäuer.

6. Veterinärmedizinische Bedeutung

7. Literatur

  • Campbell & Reece: Spektrum Lehrbuch Biologie, Spektrum akadem. Verl., 6. Aufl.
  • deGruyter: Pschyrembel - Klinisches Wörterbuch, Walter de Gruyter, 261. Aufl.
  • Eckert, Johannes, Friedhoff, Karl Theodor, Zahner, Horst, Deplazes, Peter. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Enke-Verlag, 2008.
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