Alaria
Definition
Als Alaria bezeichnet man eine Gattung von Trematoden (Trematoda) innerhalb der Familie Diplostomatidae. Alaria spp. sind Auslöser der Alariose der Fleischfresser.
Taxonomie
- Reich: Eukaryota
- Unterreich: Animalia
- Stamm: Platyhelmintha
- Unterstamm: Trematoda
- Klasse: Digenea
- Ordnung: Strigeatida
- Familie: Diplostomatidae
- Gattung: Alaria
- Familie: Diplostomatidae
- Ordnung: Strigeatida
- Klasse: Digenea
- Unterstamm: Trematoda
- Stamm: Platyhelmintha
- Unterreich: Animalia
Epidemiologie
Alaria spp. kommen weltweit mit regionalen Unterschieden vor. Die adulten Parasiten leben im Dünndarm von Wildcaniden (Wolf, Fuchs, Marderhund u.a.) und nur selten in Hunden (2,5 % bei griechischen Hüte- und Jagdhunden) bzw. Katzen. In Europa ist die Prävalenz beim Fuchs regional stark unterschiedlich und liegt zwischen < 1 % und > 50 %. Untersuchungen bei deutschen Marderhunden zeigten hingegen eine Befallsrate von bis zu 70 %.
Morphologie
Die adulten Stadien von Alaria spp. sind ca. 2-6 x 0,5-2 mm groß. Die Eier sind oval, dünnschalig, zwischen 100-125 x 60-80 µm groß, besitzen ein Operculum, sind gelbgrünlich bis bräunlich gefärbt und enthalten eine befruchtete Eizelle sowie Dotterzellen. Die Eier zeigen große Ähnlichkeiten mit jenen von Fasciola spp. und dürfen daher nicht verwechselt werden.
Wichtigster Vertreter der Gattung Alaria ist Alaria alata, der Erreger der Alariose von Hund und Katze.
Entwicklung
Die ersten Zwischenwirte sind Süßwasserschnecken (Planorbidae), in denen sich die Zerkarien entwickeln. Indem die empfänglichen zweiten Zwischenwirte (Kaulquappen oder adulte Frösche) die ersten Zwischenwirte fressen, können sich die Zerkarien in diesen zu sogenannten Mesozerkarien (Wartestadium zwischen Zerkarie und Metazerkarie) weiterentwickeln.
Nachdem die Endwirte mit Mesozerkarien befallene Zwischenwirte verzehren, können diese über die Peritonealhöhle und das Diaphragma zur Lunge wandern, wo sich schließlich Metazerkarien ausbilden. Diese Entwicklungsstadien gelangen dann über die Trachea wieder in den Darm, wo sie sich wieder zu adulten Formen entwickeln. Die paratenischen Wirte (Amphibien, Reptilien, Säugetiere) können sich auch durch die Aufnahme von zweiten Zwischenwirten mit Mesozerkarien infizieren, die dann in ihrem Gewebe persistieren. Endwirte infizieren sich auch durch den Verzehr solcher paratenischer Wirte.
Klinik
Ein Alaria-Befall führt aufgrund der intestinalen Manifestation beim Endwirt zu katarrhalischen Enteritis.
Humanpathologie
In Schweinen, insbesondere in Wildschweinen, können sich Mesozerkarien im Gewebe als sogenannte Dunkerl-Muskelegel (s. Agamodistomum suis) festsetzen und abkapseln. Diese von einer dünnen Zystenwand umgebenen Mesozerkarien (0,4-0,7 x 0,2 mm) sind v.a. in den Fettpartien der Muskulatur zu finden und können nach der Aufnahme auch Menschen infizieren.
Quelle
- Möhl K, Grosse K, Hamedy A, Wüste T, Kabelitz P, Lücker E. Biology of Alaria spp. and human exposition risk to Alaria mesocercariae-a review. Parasitol Res. 2009 Jul;105(1):1-15. doi: 10.1007/s00436-009-1444-7
Literatur
- Eckert J, Friedhoff KT, Zahner H, Deplazes P. 2008. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-1072-0
- Boch J, Supperer R (Begr.), Schnieder T (Hrsg.). 2005. Veterinärmedizinische Parasitologie. 6., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-4135-9
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