Echinostomatidae
von altgriechisch: εχίνος ("echinos") - Stachel, Igel; στόμα ("stoma") - Mund
Definition
Als Echinostomatidae bezeichnet man eine Familie der Trematoden (Saugwürmer).
Taxonomie
- Domäne: Eukaryota
- Stamm: Plathelminthes
- Unterstamm: Trematoda
- Klasse: Digenea
- Ordnung: Echinostomida
- Familie: Echinostomatidae
- Ordnung: Echinostomida
- Klasse: Digenea
- Unterstamm: Trematoda
- Stamm: Plathelminthes
Erreger
Die adulten Stadien dieser Familie parasitieren im Darm von Amphibien, Reptilen, Vögeln, Säugetieren und Menschen.
Das Integument der Echinostomatidae ist oft bestachelt und um den Mundsaugnapf sind kragenartig Reihen von Stacheln angeordnet.
Art | Verbreitung | Zwischenwirte (ZW) | Endwirte | Organ |
---|---|---|---|---|
Echinostoma revolutum | Europa und Asien | 1. ZW: Süßwasserschnecken (Lymnaeidae) 2. ZW: Süßwasserschnecken (Physidae, Planorbidae) |
Ente, Gans, Taube, Huhn, Truthuhn | Ileum, Caeca, Rectum |
Echinoparyphium recurvatum | Kosmopolitisch | 1. ZW: Süßwasserschnecken: Lymnaea, Physa, Planorbis, u.a. 2. ZW: Süßwasserschnecken, Frösche |
Ente, Gans, andere Wasservögel, selten Hühnervögel, Taube | Dünndarm |
Hypoderaeum conoideum | Europa, Afrika, Asien, Nordamerika | 1. ZW: Süßwasserschnecken: Lymnaea stagnalis u.a. 2. ZW: Süßwasserschnecken: Frösche, Blutegel |
Ente, Gans, andere Wasservögel, Huhn, Taube | Dünndarm |
Isthiophora melis | Holarktisch | 1. ZW: Süßwasserschnecken: Lymnaea stagnalis u.a. 2. ZW: Amphibien, Fische |
Musteliden, Fuchs, Igel, Hund, Katze, Schwein, u.a. | Dünndarm |
Entwicklung
Die ersten Zwischenwirte sind Schnecken, die zweiten Evertebraten (Wirbellose) oder Vertebraten (Wirbeltiere). Die Familie der Echinostomatidae ist v.a. bei Wasservögeln von veterinärmedizinischer Bedeutung.
Erkrankung
Die Gattungen Echinostoma und Hypoderaeum sind Erreger der Echinostomatidose der Vögel. Diese Parasitose tritt häufig bei Wassergeflügel in Freilandhaltung auf, die sich durch Verzehr von Metazerkarien-haltiger Wasserschnecken oder anderer Zwischenwirte infizieren. Tauben und Hühner verzehren ebenso gelegentlich (am Rande stehender Gewässer oder auf feuchtem Gelände) Wasserschnecken und können sich so mit den Parasiten infizieren.
Ein stärkerer Befall führt zu katarrhalischen oder hämorrhagischen Darmentzündungen, Diarrhö, Abmagerung und bei Massenbefall auch zu Todesfällen.
Therapie
Nach einigen Berichten zufolge sind Flubendazol und Praziquantel wirksam.
Literatur
- Eckert, Johannes, Friedhoff, Karl Theodor, Zahner, Horst, Deplazes, Peter. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Enke-Verlag, 2008.
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