Ribociclib
Synonym: LEE011
Handelsname: Kisqali®
Definition
Ribociclib ist ein Arzneistoff aus der Klasse der selektiven CDK-Inhibitoren.
Wirkmechanismus
Durch die spezifische Inhibition von CDK4 und CDK6 wird die Phosphorylierung des Retinoblastom-Proteins gehemmt. Dadurch wird der CDK-vermittelte Übergang von der G1- in die S-Phase der Zellteilung unterbunden. Der Zellzyklus wird unterbrochen, die DNA-Synthese unterdrückt und damit Tumorwachstum und -proliferation gehemmt.
Pharmakokinetik
Zur absoluten Bioverfügbarkeit von Ribociclib liegen keine Daten vor. Nach oraler Gabe liegt die Zeit bis zum Erreichen der maximalen Plasmakonzentration (tmax) zwischen 1 und 4 Stunden.
Ribociclib zeigt im untersuchten Dosisbereich (50 bis 1.200 mg) leicht überproportionale Anstiege der Exposition (Cmax und AUC). Nach wiederholter einmal täglicher Gabe wird der Steady-State in der Regel nach 8 Tagen erreicht.
Indikation
Ribociclib ist als Erstlinientherapie bei postmenopausalen Frauen in Kombination mit einem Aromatasehemmer bei HR- positivem und HER2/neu-negativem fortgeschrittenen oder metastasiertem Mammakarzinom zugelassen.
Darreichungsformen
Dosierung
Ribociclib wird einmal täglich oral verabreicht, die empfohlene Startdosis beträgt 600 mg (drei Tabletten à 200 mg) für drei Wochen, gefolgt von einer Woche Behandlungspause, kombiniert mit Letrozol oder einem anderen Aromatasehemmer.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Studien
In der Phase-3-Studie MONALEESA-2 zeigte Ribociclib in Kombination mit Letrozol eine statistisch signifikante Verbesserung des progessionsfreien Überlebens (PFS) um 44% im Vergleich zur Monotherapie mit Letrozol.
Nebenwirkungen
Ribociclib ist myelotoxisch und hepatotoxisch. Zu den Nebenwirkungen zählen u.a.:
- Leukopenie
- Erhöhte ALAT- und ASAT-Spiegel
Wechselwirkungen
- Arzneimittel, welche die Enzymaktivität von CYP3A4 beeinflussen, können das pharmakologische Profil von Ribociclib verändern
Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder gegen Erdnuss und Soja.
Zulassung
Ribociclib ist in der EU seit August 2017 zugelassen.
Nutzenbewertung
Das IQWiG sieht bei Ribociclib gegenüber einer zweckmäßigen Vergleichstherapie mit Anastrozol bzw. Letrozol oder ggf. Tamoxifen den Hinweis auf einen geringeren Zusatznutzen.[1]
Kosten
Die Jahrestherapiekosten für Ribociclib liegen bei rund 66.000 €.[1]
Quellen
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