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Dendritische Zelle

(Weitergeleitet von Reife dendritische Zellen)

Englisch: dendritic cell

1. Definition

Eine dendritische Zelle, kurz DC, ist eine antigenpräsentierende Zelle, die durch eine hohe Konzentration von MHC-Klasse-II-Molekülen und co-stimulatorischen Molekülen auf der Zelloberfläche besonders zur T-Zell-Aktivierung befähigt ist.

2. Einteilung

2.1. ...nach Aspekt und Oberflächenmerkmalen

Anhand ihres Aussehens und ihrer Oberflächenmerkmale (Cluster of Differentiation) kann man grundsätzlich zwei Formen von dendritischen Zellen unterscheiden

Myeloide dendritische Zellen ähneln den Monozyten und weisen das Oberflächenmerkmal CD11c auf. Plasmazytoide dendritische Zellen sehen wie Plasmazellen aus und besitzen kein CD11c-Merkmal.

Neben dieser Einteilung unterscheidet man anhand anderer Kriterien auch noch folgende Zelltypen:

Follikuläre und interdigitierende dendritische Retikulumzellen findet man vor allem in den lymphatischen Geweben, Langerhans-Zellen in der Epidermis.

Eine Sonderstellung nehmen follikuläre dendritische Retikulumzellen (fDC) ein.

2.2. ...nach Reifegrad

Nach dem Reifegrad der Zellen unterscheidet man weiter:

  • Unreife dendritische Zellen: Sie sind normalerweise im peripheren lymphatischen Gewebe lokalisiert. Dort präsentieren sie T-Zellen körpereigene Antigene, was zu einer Immuntoleranz führt. Sie weisen nur eine geringe Expression von CD80/CD86 auf.
  • Reife dendritische Zellen: Reife dendritische Zellen sind normalerweise in den Lymphknoten lokalisiert. Sie präsentieren körperfremde Antigene über MHC-Proteine und aktivieren und expandieren dadurch die Effektorzellen. Sie zeigen dementsprechend eine erhöhte Expression von CD80/CD86.

3. Funktion

Dendritische Zellen kommen in fast allen peripheren Geweben des Körpers vor. Ihr Name stammt von ihren charakteristischen bäumchenartigen Zellfortsätzen, die jedoch nichts mit den Dendriten der Nervenzellen zu tun haben.

Dendritische Zellen erfüllen eine wichtige Funktion im Rahmen des Immunsystems, indem sie laufend ihre Umgebung überwachen. Dazu nehmen sie extrazelluläre Bestandteile durch Phagozytose bzw. Endozytose auf, prozessieren sie und präsentieren sie anschließend als Peptide auf ihrer Zelloberfläche im MHC-Kontext. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um kleine Proteine oder ganze Mikroorganismen handelt.

Nach dem Kontakt mit einem Fremdkörper verlassen die dendritischen Zellen das von ihnen überwachte Gewebe und migrieren in den nächsten Lymphknoten. Dort treten sie mit T-Zellen in Kontakt und induzieren eine spezifische Immunantwort gegenüber dem von ihnen präsentierten Antigen.

4. Klinik

Dendritische Zellen werden im Rahmen der Immunonkologie als dendritische Zelltherapie (DCT) zur Behandlung maligner Tumoren eingesetzt.

Pharmakologisch können DCs durch Eftilagimod alpha, ein lösliches LAG3-Fusionsprotein, aktiviert werden.

Fachgebiete: Histologie

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