Dendritische Zelltherapie
Synonyme: Immuntherapie mit dendritischen Zellen, dendritische Zellvakzine
Englisch: dendritic cell therapy, immunotherapy with dendritic cells, dendritic cell-based cancer vaccine
Definition
Dendritische Zelltherapie, kurz DCT, ist ein Sammelbegriff für immunonkologische Behandlungsverfahren, die dendritische Zellen nutzen, um eine Immunantwort gegen einen malignen Tumor zu erzeugen.
Hintergrund
Dendritische Zellen sind antigenpräsentierende Zellen, d.h. sie prozessieren Antigene und präsentieren deren Peptidfragmente anschließend auf dem MHC-Komplex ihrer Zellmembran. Das macht sie als Target für die Krebsimmuntherapie interessant.
Verfahren
Die dendritische Zelltherapie ist wie andere zellbasierte Immuntherapien eine Individualtherapie. Dem Patienten werden zunächst durch eine Leukozytapherese unreife dendritische Zellen aus dem Blut entnommen ("Harvesting"). Die Zellen werden im Labor Tumorantigenen ausgesetzt und dabei mit Zytokinen stimuliert. Die gereiften dendritischen Zellen werden dem Patienten schließlich reinfundiert.
Beispiel
Eine in den USA zugelasssene DCT zur Behandlung des Prostatakarzinoms ist Sipuleucel-T. Hier werden die dendritischen Zellen einem gentechnisch hergestellten Fusionsprotein aus prostataspezifischer saurer Phosphatase (PAP) und humanem GM-CSF ausgesetzt.