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Querschnittssyndrom

Synonyme: Querschnittlähmung, Querschnittslähmung

1. Definition

Unter einem Querschnittssyndrom versteht man eine teilweise oder vollständige Schädigung des Rückenmarks. Ist der gesamte Durchmesser betroffen, so dass alle afferenten und efferenten Leitungsbahnen des Rückenmarks unterbrochen sind, spricht man von einem kompletten Querschnittssyndrom.

2. Ätiopathogenese

2.1. Akutes Querschnittssyndrom

Querschnittssyndrome werden häufig durch ein Trauma verursacht, wobei sich auch bei einer anfangs inkompletten Schädigung im Laufe der Zeit z.B. durch ein Ödem auch eine komplette Schädigung entwickeln kann.

Querschnittssyndrome können ebenfalls vaskulär z.B. durch einen Infarkt oder eine Blutung bedingt sein, wobei diese Ursachen eher selten sind.

Im Rahmen von Skoliosekorrekturoperationen oder durch Repositionsmanöver kann ein Querschnittssyndrom auch iatrogen entstehen.

2.2. Chronisches Querschnittssyndrom

Das chronische Querschnittssyndrom entwickelt sich durch eine sekundäre Spinalkanalstenose, durch spinale Tumoren, aber auch durch Metastasen.

3. Klinik

3.1. Akutes Querschnittssyndrom

Das akute Querschnittssyndrom imponiert durch eine zunächst schlaffe Lähmung der Muskulatur. Begleitend ist die Sensibilität unterhalb der Läsion aufgehoben. Als Komplikationen des akuten Querschnittssyndrom können ein paralytischer Ileus sowie Dekubitalulzera und heterotope Ossifikationen auftreten.

Nach ca. sechs Wochen geht die schlaffe Lähmung in eine spastische Lähmung über. Zusätzlich können pathologische Reflexe (z.B. Babinski-Reflex), eine Hyperreflexie und unerschöpfliche Kloni auftreten.

3.2. Chronisches Querschnittssyndrom

Das chronische Querschnittssyndrom imponiert durch eine langsam zunehmende spastische Lähmung.

Kommt es zusätzlich zu dem Querschnittssyndrom noch zu einer Entzündung des Rückenmarks, dann spricht man von einer Querschnittsmyelitis.

3.3. Klassifikation

Die klinische Ausprägung der Querschnittslähmung kann systematisch mithilfe der ASIA-Klassifikation erhoben werden.

3.4. Spezielle Formen

4. Therapie

Wenn ein Querschnittssyndrom akut auftritt, kommt primär der Sicherung der Vitalfunktionen die wichtigste Bedeutung zu. Anschließend wird die Ursache des Querschnittssyndrom behandelt (z.B. Stabilisierung einer Fraktur).

Es folgt die Therapie durch Physiotherapie, Ergotherapie und Lagerungsschienen. Häufig ist die Versorgung mit einem Rollstuhl nötig. Die betroffenen Patienten sollten regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen erscheinen, um sekundäre Folgeschäden zu vermeiden.

Stichworte: Rückenmark
Fachgebiete: Neurologie, Orthopädie

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