Konus-Syndrom
Synonym: Conus-Syndrom, Konussyndrom
Definition
Das Konus-Syndrom ist ein Querschnittsyndrom mit isolierter Läsion des Conus medullaris. Durch die Schädigung der Rückenmarkssegmente S3-S5 kommt es zu einer Reithosenanästhesie in Kombination mit Störungen der Miktion, Defäkation und Sexualfunktion.
Ätiopathogenese
Ursachen für das Auftreten eines Konus-Syndroms sind u.a.:
- Medianer Bandscheibenvorfall
- Überdehnung des Konus durch ein verkürztes Filum terminale bei Spina bifida
- Tumoren des Rückenmarks, v.a. Ependymome, Neurinome oder Epidermoide
- Kompression durch Wirbelfrakturen
Klinik
Charakteristisch für das Konus-Syndroms ist das Vorhandensein einer Reithosenanästhesie. Darunter versteht man den kompletten beidseitigen Sensibilitätsausfall im Hautareal der Dermatome S3 bis S5, also der Genital- und Gesäßregion, sowie der Oberschenkelinnenseiten.
Weiterhin kommt es zu einer Schädigung des parasympathischen Zentrums im Conus medullaris, was eine autonome Überlaufblase, Defäkationsstörungen und eine sexuellen Dysfunktion zur Folge hat.
Motorische Ausfälle zeigen sich durch eine Lähmung der Beckenbodenmuskulatur und der Sphinkteren (Musculus sphincter ani externus und Musculus sphincter vesicae). Entsprechend der betroffenen Segmente kommt es darüber hinaus zu einem ein Ausfall des Analreflexes (S3-S5) und des Bulbokavernosusreflexes (S2-S4). Der Kremasterreflex (L1-L2) bleibt erhalten.
Die Motorik in den Beinen und Füßen ist im Gegensatz zum Kauda-Syndrom nicht betroffen.
Differenzialdiagnose
Differenzialdiagnostisch abzugrenzen vom Konus-Syndrom ist das Kauda-Syndrom bzw. die Kombination beider Störungen, das sogenannte Konus-Kauda-Syndrom.
Therapie
Das Konussyndrom ist einen neurologischer Notfall. Es muss so schnell wie möglich eine operative Dekompression erfolgen.
um diese Funktion zu nutzen.