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Puerperale Intoxikation (Hund)

Synonym: Puerperalintoxikation
Englisch: puerperal intoxication

1. Definition

Als puerperale Intoxikation bezeichnet man eine Störung des Puerperiums beim Hund, die zu schweren Allgemeinstörungen führen kann.

2. Ätiologie

Die puerperale Intoxikation wird durch folgende Auslöser verursacht:

3. Pathogenese

Unabhängig vom Auslöser kommt es in den meisten Fällen zu einer Atonie des Uterus. Die Kontraktion des Myometriums ist herabgesetzt, sodass es zu einer Ansammlung von größeren Mengen Lochien im Uterus kommt. Durch die verringerte uterine Selbstreinigung siedeln sich Bakterien an und es entstehen toxische Abbauprodukte, die über das Endometrium resorbiert werden und in den Blutkreislauf gelangen.

Durch die hämatogene Streuung entwickelt sich eine fieberhafte Allgemeinerkrankung. Da die Toxine dabei auch über die Milch ausgeschieden werden, können sie von den Welpen aufgenommen werden, weshalb diese ebenfalls oft erkranken.

4. Klinik

Betroffene Hündinnen zeigen einen dunkel verfärbten, übel riechenden und wässrigen Vaginalausfluss, der gelegentlich auch nekrotische Gewebeanteile enthält. Die Welpen sind oftmals unruhig und schreien vermehrt.

Je nachdem, welche Bakterien und Toxine sich im Uterus angesammelt haben, ist das Allgemeinbefinden leicht bis mäßig gestört. In manchen Fällen greifen die entzündlichen Veränderungen vom Endometrium auch auf tiefer liegende Schichten über. Infolge dessen entwickelt sich eine puerperale Metritis, die stets einen schweren Krankheitsverlauf zeigt: Massiv beeinträchtiges Allgemeinbefinden, hohes Fieber und Sepsis.

5. Diagnose

Die Diagnose wird anhand der Anamnese und der klinischen sowie gynäkologischen Untersuchung gestellt.

Bei der abdominalen Palpation sind vergrößerte und schlaffe Uterushörner auffällig. Mithilfe des Vaginoskops kann ein dunkel und übel riechender Vaginalausfluss nachgewiesen werden. In unklaren Fällen sind bildgebende Verfahren (Ultraschall und Röntgen) indiziert.

6. Therapie

Die Therapie richtet sich vorwiegend nach den vorliegenden Befunden.

Um die Uteruskontraktion und somit die uterine Selbstreinigung zu fördern, sind kontrahierende Medikamente, z.B. Oxytocin (1 bis 3 I.E./Hund 2 bis 3x täglich) sowie Ergometrin (0,015 bis 0,05 mg/kgKG 4 bis 6x täglich), zu verabreichen. Parallel dazu ist eine systemische Breitbandantibiose über 3 bis 4 Wochen sowie eine parenterale Flüssigkeitstherapie indiziert.

Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.

7. Literatur

  • Niemand HG (Begr.). Suter PF, Kohn B, Schwarz G (Hrsg.). 2012. Praktikum der Hundeklinik. 11., überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke-Verlag in MVS Medizinverlag Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-1125-3

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