Brustwarze
Synonyme: Mamille, Mamilla, Papilla mammae, "Nippel" (umgangssprachl.)
Englisch: mamillla, nipple
Definition
Die Brustwarze oder Papilla mammae ist ein hervorstehender Gewebebezirk auf der männlichen und weiblichen Brust, der deutlich stärker pigmentiert ist als die umgebende Haut. In ihr befinden sich die Ausführungsgänge der Milchdrüse.
Anatomie
Die Papilla mammae beherbergt etwa 15-20 Mündungen der Milchgänge (Ductus lactiferi), die sternförmig um ihr Zentrum angeordnet sind. Kurz vor ihrer Mündung an die Oberfläche (Porus excretorius) erweitern sie sich jeweils zu einem Säckchen, dem Sinus lactifer.
Die Mamille ist vom Warzenhof, der Areola mammae, umgeben. Dort liegt der Plexus venosus areolaris.
Das Hautgewebe der Mamille ist reich mit verschiedenen Mechanorezeptoren ausgestattet, darunter Merkel-Scheiben, Ruffini-Körperchen, Meissner-Körperchen und Vater-Pacini-Körperchen. Sie geben ihre Reize an sensible Nervenfasern weiter, die über den 4. Interkostalnerv ins Rückenmark geleitet werden.
Topographie
Die Mamille projiziert bei Mädchen und jungen Frauen auf den 4. Interkostalraum, bei älteren Frauen sinkt sie im Laufe des Lebens ab.
Physiologie
Die starke Pigmentierung der Mamille dient dem Säugling, dessen Sehvermögen noch nicht gut entwickelt ist, als Orientierung. Auf mechanische Reize hin (Saugen des Kindes) richtet sich die Mamille durch in der Haut befindliche glatte Muskelfasern auf und verfestigt sich, was als Erektion bezeichnet wird.
Ferner kommt es durch die Stimulation der Brustwarzen bei der Frau zur vermehrten Ausschüttung der Hormone Oxytocin und Prolaktin, welche die Produktion und Sekretion der Muttermilch anregen.
Fehlbildungen
Entlang der phylogenetischen Milchleiste können von den Achseln bis in die Leistenregion überzählige Brustwarzen auftreten, die man als akzessorische Mamillen bezeichnet. Das Auftreten mehrerer Brustwarzen selbst nennt man Polythelie.
Stillen
Die Mamille hat ein wichtige Funktion beim Stillen, das sie sozusagen das "Adapter" für den Zugang des Kindes zur mütterlichen Brust darstellt. Wenn das Kind die Brustwarze nicht richtig mit dem Mund erfassen kann, werden manchmal Mamillenformer oder Stillhütchen angewendet. Da das Gewebe der Mamille durch das Saugen des Kindes einer starken Belastung ausgesetzt wird, ist die regelmäßige Pflege der Mamillen durch geeignete Cremes oder Salben während der Stillzeit wichtig.
Klinik
Das Gewebe der Brustwarze kann im Rahmen eines duktalen Mammakarzinoms von Krebszellen infiltriert werden. Man spricht dann von einem Paget-Karzinom. Ein gutartiger Tumor der Mamille ist das Mamillenadenom.
um diese Funktion zu nutzen.