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Muscidae

von lateinisch: musca - Fliege; von griechisch: morphe - Form, Gestalt
Synonym: Echte Fliegen

1. Definition

Als Muscidae oder Echte Fliegen bezeichnet man ein Taxon der Diptera (Zweiflügler) innerhalb der Klasse der Insecta (Insekten).

2. Taxonomie

3. Morphologie

Muscidae sind mittelgroße Fliegen (2 bis 18 mm) mit leckend-saugenden oder stechend-saugenden Mundwerkzeugen. Sie sind meist dunkel gefärbt (grau, stahlblau, grünlich) und besitzen kurze Antennen (Fühler), die auf dem 3. Segment eine Borste (Arista) tragen und artsspezifisch gestaltet sind.

4. Vertreter

Die Familie der Muscidae umfasst zwischen 4.000 und 5.000 Arten. Die unten stehende Tabelle listet die gängigsten Unterfamilien und Arten auf:

Fliegen Vorkommen Habitate
Unterfamilie: Muscinae
Musca domestica (Große Stubenfliege) weltweit Stallungen, Häuser und Umgebung
Musca sorbens (Basarfliege) Subtropen und Tropen, Afrika, Asien, Pazifikregion Häuser, Stallungen und Umgebung
Musca autumnalis (Augen- oder Gesichtsfliege) Europa, USA Weide
Hydrotaea spp. (Kopf- und Euterfliege) Europa Weide
Unterfamilie: Phaoniinae
Ophyra aenescens (Gülle- oder Deponiefliege) Europa, nearktische, neotropische, pazifische Gebiete Stallungen, Wohnungen, Mülldeponien
Unterfamilie: Stomoxyinae
Stomoxys calcitrans (Wadenstecher) weltweit Stallungen, Wohnungen und Umgebung
Haematobia stimulans (Große Weidestechfliege) Europa, Asien, Nordamerika Weide
Haematobia irritans (Kleine Weidestechfliege) Europa, Nord- und Südamerika, Nordafrika, Mittlerer Osten bis Ostasien Weide

5. Entwicklung

Die einzelnen Entwicklungsschritte können sich bei den einzelnen Arten unterscheiden, folgen jedoch immer dem selben Grundmuster:

Die Entwicklung der Larven erfolgt schnell und kann in bis zu acht Tagen abgeschlossen sein. Die meisten in Europa vorkommenden Arten benötigen hierfür jedoch zwei bis drei Wochen.

6. Lebensweise

Muscidae-Arten weisen unterschiedliche Lebensweisen auf. Es gibt parasitisch lebende Arten, die sich hauptsächlich von Blut ernähren (Hämatophagie), aber auch Blütenbesucher und solche Arten, die sich von verschiedenen Flüssigkeiten (z.B. von Kot) ernähren.

Die Larven ernähren sich hauptsächlich von totem, organischem Material oder von darin wachsenden Pilzen sowie von Kot.

7. Vorkommen

Muscidae sind weltweit verbreitet. Die Flugaktivitäten sind artunterschiedlich, die höchsten Aktivitäten können jedoch zwischen Mai und Oktober beobachtet werden. In Stallungen treten die Insekten das ganze Jahr über auf.

8. Vektorfunktion

Muscidae können als Vektoren verschiedene Krankheitserreger übertragen, z.B. Helminthen (Habronema spp, Parafilaria spp., Thelazia spp.), Protozoen (z.B. Trypanosoma spp.), Bakterien (Shigella spp., Vibrio cholerae, Bacillus anthracis, Salmonella spp.) oder auch Viren (Hepatitisviren).

9. Literatur

  • Eckert, Johannes, Friedhoff, Karl Theodor, Zahner, Horst, Deplazes, Peter. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Enke Verlag, 2008.

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Mag. med. vet. Patrick Messner
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17.06.2019, 12:07
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