Parafilaria
von griechisch: para - neben
Definition
Taxonomie
- Domäne: Eukaryota
- Stamm: Nematoda
- Klasse: Secernentea
- Stamm: Nematoda
Morphologie
Parafilaria-Arten sind zwischen 3 und und 7 cm lange Nematoden, die an ihrem Vorderende eine Vielzahl von kleinen Cuticulaverdickungen aufweisen.
Die Eier sind dünnschalig, etwa 25 x 50 µm groß und enthalten bereits eine Larve. Die Mikrofilarien sind unbescheidet und zwischen 160 und 205 µm lang.
Epidemiologie
Die Parasiten sind in Europa, Asien und Afrika verbreitet und leben bevorzugt im subkutanen Bindegewebe der Wirte. Die Verbreitung erfolgt über belebte Vektoren (Muscidae).
Vertreter
Art | Wirt | Vorkommen | Lokalisation | Zwischenwirt |
---|---|---|---|---|
Parafilaria bovicola |
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Muscidae |
Parafilaria multipapillosa | Equiden |
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Muscidae |
Entwicklung
Die adulten Parasiten leben im subkutanen oder intermuskulären Gewebe ihrer Wirte. Es kommt zur Bildung subdermaler Knoten, die Monate nach der Infektion über eine kleine Öffnung nach außen aufbrechen. Das austretende und mit Blut verschmierte Exsudat enthält die larvenhaltigen Eier sowie freie Mikrofilarien, die wieder von leckend-saugenden Fliegen (in Europa v.a. Musca autumnalis) aufgenommen werden.
Unter günstigen Bedingungen entwickeln sich in den Fliegen binnen 2 Wochen infektiöse Drittlarven (L3), die bei der nächsten Nahrungsaufnahme durch die Mundwerkzeuge auf die Schleimhäute oder in eine Wunde des neuen Wirts gelangen. Anschließend dringen die infektiösen Stadien in den Körper ein, um dann zur Unterhaut von Widerrist, Rücken, Brust und Flanken zu wandern. Dort unterziehen sie sich zwei Häutungen, um das Adultstadium zu erreichen.
Diagnostik
Die Diagnostik einer klinisch manifesten Parafilariose wird hauptsächlich anhand der typischen Symptome und mittels Erregernachweis gestellt. Die Parasiten (Eier sowie Mikrofilarien) können im frisch ausgetretenen Exsudat identifiziert werden.
Zoonotische Bedeutung
Parafilaria bovicola kann durch Fliegen auch auf den Menschen übertragen werden und z.B. eine Konjunktivitis verursachen.
Quelle
- Bhaibulaya M, Yoolek A, Kobkijcharoen M. Parafilaria bovicola Tubangui 1934 from a human eye in Thailand. Southeast Asian J Trop Med Public Health. 2004 Dec;35(4):817-9. PMID: 15916074.
Literatur
- Deplazes P, Joachim A, Mathis A, Strube C, Taubert A, von Samson-Himmelstjerna G, Zahner H. 2020. Parasitologie für die Tiermedizin. 4., überarbeitete Auflage. Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG. ISBN: 978-3-13-242138-7
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