Mianserin
Handelsnamen: Tolvin® u.a.
Englisch: mianserin
Definition
Mianserin ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der tetrazyklischen Antidepressiva, und kommt in der Behandlung von Depressionen zum Einsatz.
Chemie
Mianserin hat die Summenformel C18H20N2 und eine molare Masse von 264,37 g/mol.
Wirkmechanismus
Mianserin wirkt auf das ZNS, indem es die Wiederaufnahme von Noradrenalin, weniger die von Serotonin, im synaptischen Spalt hemmt. Dadurch steigt hier die Konzentration an dem genannten Neurotransmitter, so dass eine antriebssteigernde und anxiolytische Wirkung einsetzt. Jedoch bindet der Arzneistoff auch an andere Rezeptoren wie Histamin-, Serotonin- und Adrenozeptoren, was mit entsprechenden Nebenwirkungen wie Sedierung, Gewichtszunahme und Hypotension einhergeht. Diese sind aber im Vergleich zu den trizyklischen Antidepressiva schwächer.
Pharmakokinetik
Mianserin weist eine Bioverfügbarkeit von bis zu 30% auf, wobei es im Blut zu 90% an Plasmaproteine gebunden vorliegt. Die Metabolisierung erfolgt hepatisch. Die Plasmahalbwertszeit von Mianserin beträgt durchschnittlich 17 Stunden, wonach es zu einer renalen Ausscheidung kommt.
Indikationen
- Depressionen
- Angststörungen
- Nervosität
Nebenwirkungen
Kontraindikationen
- Leberfunktionsstörungen
- Intoxikation mit Alkohol, Analgetika, Hypnotika oder Psychopharmaka
- Schwangerschaft, Stillzeit