Metallallergie
Englisch: metal allergy
Definition
Metallallergien sind eine Form der Allergie, die durch die Exposition gegenüber bestimmten Metallen verursacht wird. Sie führen zu einer zellulär vermittelten Überreaktion des Immunsystems, die als Typ-IV-Allergie (Spättypallergie) klassifiziert wird. Mögliche Auslöser sind zum Beispiel Nickel, Kobalt oder Chrom.
Hintergrund
Metallionen lösen als kleinmolekulare Stoffe eigenständig keine Immunreaktion aus. Sie spielen jedoch die Rolle eines Haptens, das an Proteine bindet, und so allergisierend wirkt. Die Sensibilisierung wird durch wiederholten oder dauerhaften Kontakt mit Metallobjekten getriggert.
Formen
Die häufigsten Formen der Metallallergie sind;
- Nickelallergie: Nickel kommt häufig in Modeschmuck, Brillenrahmen, Reißverschlüssen und Münzen vor.
- Kobaltallergie: Kobalt ist Bestandteil von Farbstoffen, Keramiken, Zement und Legierungen, die für medizinische Implantate verwendet werden.
- Chromallergie: Chrom findet sich u.a. in Lederprodukten, Zement und rostfreiem Stahl.
Seltener sind Allergien gegen Palladium, Gold oder Quecksilber.
Symptome
Bei der Metallallergie handelt es sich um eine Kontaktallergie, die sich in Form einer Entzündung der Haut manifestiert. Man spricht deshalb von einer allergischen Kontaktdermatitis. Die Symptome variieren je nach Schweregrad der Erkrankung und der Dauer des Kontakts mit dem Allergen. Zu ihnen gehören u.a.:
- Hautrötung
- Hautschuppung
- Hauttrockenheit
- Juckreiz und Brennen
- Bläschenbildung
- Nässen
- Schwellung
- Schmerzen
Diese Symptome treten in der Regel an den Stellen auf, die direkten Kontakt mit dem Metall hatten. In schwereren Fällen kann es zu generalisierten Hautreaktionen kommen.
Diagnostik
Die Diagnose einer Metallallergie erfolgt hauptsächlich durch Anamnese und Hauttests. Der Epikutantest (Pflastertest) ist der am häufigsten verwendete Test. Dabei werden Pflaster mit verschiedenen Metallallergenen auf den Rücken der betroffenen Person aufgebracht. Nach 48 bis 72 Stunden wird die Hautreaktion bewertet.
Therapie
Die Behandlung einer Metallallergie besteht im Wesentlichen aus Allergenkarenz und Symptomlinderung. Die wichtigsten Maßnahmen sind:
- Vermeidung des Allergens: Vermeidung des Kontakts mit bekannten allergieauslösenden Metallen, Verwendung von hypoallergenem Schmuck und metallfreien Produkten
- Topische Glukokortikoide: Anwendung von kortikosteroidhaltigen Cremes und Salben zur Linderung von Entzündung und Juckreiz
- Orale Antihistaminika: Reduzieren den Juckreiz
- Feuchtigkeitsspendende Cremes: Diese unterstützen die Hautbarriere und verhindern das Austrocknen der Haut.
In schweren Fällen kann eine systemische Behandlung mit Glukokortikoiden erforderlich sein. Zudem ist eine enge Zusammenarbeit mit einem Dermatologen ratsam, um die beste Behandlungsstrategie zu entwickeln.