Makrozytäre Anämie
Englisch: macrocytic anemia
Definition
Als makrozytäre Anämie bezeichnet man eine Blutarmut (Anämie) mit einem mittleren Erythrozytenvolumen (MCV) von über 96 fl. Eine makrozytäre Anämie ist praktisch immer auch hyperchrom, siehe hyperchrome makrozytäre Anämie.
Einteilung
Makrozytäre Anämien lassen sich in die megaloblastäre Anämie und nicht-megaloblastäre Anämieformen unterteilen.
Ätiologie
Die Ursachen einer makrozytären Anämie sind vielgestaltig.
Der megaloblastären Anämie liegt eine Störung der DNA-Synthese zugrunde. Dies ist meist bedingt durch:
- Vitamin-B12-Mangel (z. B. im Rahmen einer perniziösen Anämie)
- Folsäuremangel
Nicht-megaloblastäre Anämieformen finden sich unter anderem bei:
- myelodysplastischem Syndrom
- Alkoholabusus
- Myxödem
- Hämolyse
- Medikamenteneinnahme (Ara-C, Hydroxyharnstoff, Virustatika, Antikonvulsiva)
Symptome
Je nach Ausprägung der Anämie sind die typischen klinischen Zeichen:
- Blässe
- Abgeschlagenheit, verminderter Leistungsfähigkeit, Müdigkeit
- Kopfschmerzen, Schwindel
- Tachypnoe, Dyspnoe
- Tachykardie
Diagnostik
Prinzipiell genügt für die Diagnosestellung der makrozytären Anämie eine Bestimmung des MCV (> 96 fl) und des Hb-Wertes (♂ < 13,5 g/dl; ♀ < 12,5 g/dl). Zur Bestimmung der Ätiologie und zur Differenzierung gegenüber anderen Anämieformen bestimmt man zusätzlich:
- MCH (wird beim Blutbild automatisch mit angegeben, normal bis erhöht)
- Ferritin
- Transferrin
- Vitamin B12, Folsäure
- Retikulozytenzahl mit Retikulozytenhämoglobin
- Gamma-GT, CDT bei V. a. Alkoholabusus