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Kutane Habronematidose (Pferd)

Synonym: kutane Habronematose, Haut-Hebronematidose, Sommerwunden
Englisch: swamp cancer

1. Definition

Als kutane Habronematose bezeichnet man eine parasitäre Hauterkrankung beim Pferd.

2. Ätiopathogenese

Die kutane Habronematose tritt weltweit auf und wird durch folgende Nematoden hervorgerufen:

Während der Mahlzeit laden die Zwischenwirte die infektiösen Nematodenlarven in Wunden oder feuchten Bereichen auf dem Pferd ab. Bei lokaler Wanderung der Larven können diese auch intakte Haut oder Schleimhaut penetrieren.

Wenn die Larven in der Nähe des Pferdemauls abgelegt werden, werden sie abgeschluckt und beenden ihre Entwicklung zu Adulten im Pferdemagen. Eier und Larven werden anschließend mit dem Kot ausgeschieden und von den Maden der Zwischenwirte wieder aufgenommen. Wenn die Larven im Bereich der Nüstern abgelegt werden, migrieren diese in die Lungen.

3. Klinik

Bei der kutanen Habronematose können drei Manifestationsformen unterschieden werden:

Eine Sonderform ist die okuläre bzw. konjunktivale Habronematose, bei der es zu starkem Tränenfluss kommt.

4. Diagnostik

In der Zytologie von Abklatschpräparaten und tiefen Hautgeschabseln können Nematodenlarven häufig nachgewiesen werden. Eine Hautbiopsie zeigt in der Regel zahlreiche eosinophile Granulozyten und Mastzellen. In etwa der Hälfte der Biopsate sind außerdem Nematodenlarven sichtbar.

5. Differentialdiagnosen

Als Differentialdiagnosen kommen einige weitere Erkrankungen in Frage, unter anderem:

Dabei muss beachtet werden, dass die kutane Habronematose auch bei verschiedenen anderen Erkrankungen (z.B. Neoplasien) sekundär auftreten kann.

6. Therapie

Bei der kutanen Habronematose kommt es meist am Ende des Sommers zur Spontanremission. Eine Kombination aus systemischer Therapie (Ivermectin oral) und einer lokalen Behandlung mit Kortikosteroiden (gegen die Hypersensitivität) können die klinischen Symptome verbessern. In manchen Fällen kann auch eine chirurgische Versorgung der Wunden notwendig sein.

7. Literatur

  • Brehm W, Gehlen H, Ohnesorge B et al., Hrsg. Handbuch Pferdepraxis. 4., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag; 2016.
Stichworte: Haut, Parasit, Pferd

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