Intravitreale Injektion
Synonyme: intravitreale operative Medikamentenapplikation, IVOM
Englisch: intravitreal injection
Definition
Als intravitreale Injektion, kurz IVI, bezeichnet man eine Injektion in den Glaskörper (Corpus vitreum) des Auges.
Vorgehen
Die intravitreale Injektion muss unter sterilen Bedingungen durchgeführt werden.
Um einen guten Funduseinblick zu gewährleisten, wird vorab ein Mydriatikum zur Pupillenerweiterung getropft. Anschließend wird die Augenoberfläche durch ein Lokalanästhetikum in Form von Augentropfen betäubt. Das Auge wird mit 5%iger Povidon-Iod-Lösung gespült, die Haut um das Auge mit 10%iger Povidon-Iod-Lösung gereinigt. Dabei ist umsichtig vorzugehen, um eine Verletzung der anästhesierten Kornea zu vermeiden. Das Auge wird mit einem sterilen Abdecktuch bedeckt und mit einem sterilen Lidsperrer offen gehalten.
Nach Abschluss der Vorbreitungen führt der Behandler die Kanüle etwa 3,5 mm seitlich vom Limbus corneae durch die Konjunktiva ein.
Im Anschluss an die Injektion sollte der intraokuläre Druck (IOD) kontrolliert werden.
Indikation
Die IVI dient dem Einbringen von Medikamenten in den Augapfel und ist u.a. indiziert bei:
- altersbedingter Makuladegeneration (AMD)
- diabetischem Makulaödem
- akuter Uveitis
- Zentralvenenverschluss bzw. Venenastverschluss
Wirkstoffe
Zu den Wirkstoffen, die bei einer IVI eingesetzt werden, zählen u.a.:
Komplikationen
Mögliche Komplikationen einer IVI sind:
Krankenversicherung
Die IVI gehört seit 2014 zum Leistungsspektrum der gesetzlichen Krankenkassen.
Literatur
- Empfehlung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, der Retinologischen Gesellschaft und des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands für die Durchführung von intravitrealen Injektionen (IVI) 2007
- Universitätsklinikum Düsseldorf - Intravitreale operative Maßnahme (IVOM), abgerufen am 14.10.2022