Lidsperrer
Synonym: Lidspreizer
1. Definition
Bei einem Lidsperrer handelt es sich um ein ophthalmologisches Instrument, das zum Auseinanderhalten der Augenlider und damit zum Öffnen oder Vergrößern der Lidspalte bei Untersuchungen (z.B. bei Neugeborenen) oder chirurgischen Eingriffen am Auge dient.
2. Aufbau
Lidsperrer bestehen aus zwei kleinen, sich gegenüberliegenden Stahlbügeln. Am Ende jedes Bügels befinden sich abgerundete Häkchen. Diese dienen zum Einhängen des Ober- bzw. Unterlids. Nach dem Einhängen werden die Haltebügel entweder durch einen Federmechanismus oder durch ein Schraubgewinde auseinandergedrückt. Dadurch entsteht eine permanente Spannung auf den Augenlidern, sodass diese nicht mehr geschlossen werden können.
Lidsperrer sind in verschiedenen Größen für Erwachsene, Kinder und Säuglinge erhältlich.
3. Anwendungsgebiete
Lidsperrer werden unter anderem für Pars-Plana-Vitrektomien, aber auch bei der Kataraktoperation eingesetzt. Für kleinere Eingriffe, wie z.B. intravitreale Injektionen stehen mittlerweile auch Drahtlidsperrer (Einweg) zur Verfügung.
4. Komplikationen
Beim Einsetzen eines Lidsperrers, kann es zu Verletzungen des Auges kommen. Die häufigste Verletzung ist hierbei eine oberflächliche Verletzung der Hornhaut (Erosio cornea), die in der Regel jedoch folgenlos ausheilt. Während ein Lidsperrer eingesetzt ist, muss die Hornhaut regelmäßig mit Feuchtigkeit benetzt werden, um ein Austrocknen zu verhindern. Bei länger andauernden Operationen kann es durch einen Lidsperrer zu einer permanenten postoperativen Lidfehlstellung komme. Diese Komplikation ist jedoch eher selten.