Tränenersatzmittel
Synonyme: künstliche Tränen, Augenbefeuchtungsmittel
Definition
Tränenersatzmittel könnnen in Tropfen-, Gel- oder Sprayform zur Befeuchtung der Augen bei Sicca-Syndrom, Augenreizungen oder zur Verbesserung des Kontaktlinsentragekomforts verwendet werden. Sie bilden einen schmierigen Gleit- und Schutzfilm.
Hintergrund
Der Tränenfilm kann beim trockenen Auge qualitative oder quantitative Veränderungen aufweisen. Tränenergänzungsmittel ersetzten einen Bestandteil des natürlichen Tränenfilms. Meist ist dies eine defekte Lipidschicht, die zu einem schnellen Verdunsten der Tränenflüssigkeit führt. Liposomen in Tränenergänzungsmitteln verhindern ein verfrühtes Verdunsten oder Ablaufen der Träne. Tränenersatzmittel ersetzten den gesamten Tränenfilm (vor allem die wässrigen Anteile) durch künstliche Stoffe. Der natürliche Tränenfilm wird mitsamt Nährstoffen verdünnt.
Inhaltsstoffe
Tränenersatzpräperate unterscheiden sich durch ihre Zusammensetzung in ihrer Viskosität. Folgende Inhaltsstoffe sind möglich:
Anwendung
Tränenersatzmittel sollen mehrmals täglich angewendet werden. Bei ungenügendem Effekt kann ein Präparat mit höherer Viskosität versucht werden.
Indikationen
- Sicca-Syndrom
- unspezifische Konjunktivitis
- bei weichen und harten Kontaktlinsen, Sklerallinsen
- bei neurologischen Ausfällen mit unvollständigem Lidschluss (Facialisparese)
Kontraindikationen
- Unverträglichkeit von Konservierungsmitteln (es gibt auch spezielle konservierungsmittelfreie Tränenersatzstoffe)
- Kontaktlinsenträger (je nach Zusammensetzung des Tränenersatzmittels kann es zu Ablagerungen in der Linse kommen)
um diese Funktion zu nutzen.