Kontaktlinse
Synonyme: Haftlinse, Haftschale, Haftglas
Englisch: contact lenses, contacts
Definition
Kontaktlinsen gehören ebenso wie die Brille zu den Sehhilfen, die Fehlsichtigkeiten (Ametropie) wie eine Kurzsichtigkeit (Myopie), eine Weitsichtigkeit (Hyperopie), einen Astigmatismus und auch die Alterssichtigkeit (Presbyopie) korrigieren können.
Mechanismus
Die Kontaktlinse wird ins Auge eingesetzt und schwimmt auf einer dünnen Schicht von Tränenfilm auf der Hornhaut. Sie liegt somit nicht direkt der Hornhaut an. Der Sauerstofftransport erfolgt durch das Material. Sobald das Auge zu trocken wird, kommt es zu Rötungen und einem unangenehmen Tragegefühl. Deshalb sollte immer darauf geachtet werden, dass der Tränenfilm aufrecht erhalten wird, da sonst das Auge dauerhaft geschädigt werden kann. Hierbei ist der Einsatz von Augentropfen notwendig.
Linsentypen
Auf dem Markt gibt es verschiedene Arten von Kontaktlinsen, die individuell angepasst werden können. Man unterscheidet sphärische und asphärische Linsen. Mit torischen Linsen lässt sich ein Astigmatismus, also eine Hornhautverkrümmung ausgleichen.
Kosmetische Linsen
Bei dieser Art von Linsen handelt es sich um farbige oder gemusterte Linsen, die meistens nur zu ästhetischen Zwecken und nicht aus medizinischen Gründen getragen werden. Eine starke Lichtempfindlichkeit kann jedoch auch mit solchen Linsen behandelt werden.
Harte Kontaktlinsen
Harte (oder auch formstabile genannt) Kontaktlinsen haben eine Sauerstofflässigkeit von 30 bis 100 Dk und einen Durchmesser von acht bis zehn Millimetern. Somit erreichen sie meistens kaum den Lidrand, was dazu führen kann, dass die Linse herausfällt. Wie der Name schon andeutet, lassen sie sich im Gegensatz zu den weichen Kontaktlinsen nicht verformen. Im Vergleich zu diesen ist der Tragekomfort vermindert, da diese aber lediglich auf dem Tränenfilm schwimmen, ist gleichzeitig das Risiko eines Tränenfilmmangels und einer damit zusammenhängenden trockenen Hornhaut gering. Bei korrekter Pflege besteht kaum eine Gefahr für eine Infektion.
Weiche Kontaktlinsen
Weiche Kontaktlinsen sind im Vergleich zu den harten Linsen mit einem Durchmesser von 12 bis 16 mm größer. Sie sind aufgrund iherer Verformbarkeit aber auch angenehmer zu tragen und werden meist spontan vertragen. Hier besteht keine Gefahr, dass die Linse herausfällt, da diese fest auf dem Tränenfilm klebt. Jedoch ist die Infektionsgefahr deutlich höher als beim Tragen harter Kontaklinsen. Unter den weichen Kontaktlinsen unterscheidet man wiederum diverse Tragezeiten. Dabei ist besonders darauf zu achten, dass die Linsen nicht über die Zeit im Auge gelassen werden.
- Tageslinsen
- Wochenlinsen
- Monatslinsen
- Jahreslinsen
Nachtlinsen
Diese Art don Kontaktlinsen wird während des Schlafens getragen, um die Hornhaut für eine Dauer von 1-3 Tagen zu verändern und eine Fehlsichtigkeit zu korrigieren. Dieser Zustand ist jedoch reversibel.
Verbandlinsen
Verletzungen der Hornhaut werden mit einer Verbandlinse behandelt, die bis zu vier Woche im Auge gelassen werden kann
Nebenwirkungen
Durch zu langes Tragen der Kontaktlinsen kann es zu Sauerstoffmangel und einer schlechten Blutversorgung im Auge kommen. Dadurch sind Gefäßeinprossungen (Neovaskularisation) möglich, die meist jedoch reversibel sind, wenn man das Tragen der Kontaklinsen für längere Zeit absetzt. Aufgrund schlechter Hygienemaßnahmen kann es sehr leicht zu Infektionen kommen, die zum Beispiel in einer Konjunktivitis resultieren. Deshalb ist auf eine hygienische Pflege der Linsen zu achten.