Intestinale Neoplasie (Hund)
Synonyme: Intestinaler Tumor, Darmtumor
Definition
Vorkommen
Intestinale Neoplasien treten beim Hund meistens im Kolon und Rektum auf und kommen nur selten im Dünndarm vor.
Ätiologie
Die häufigsten Tumoren im Bereich des Dünndarms sind Adenokarzinome.
Pathogenese
Aufgrund ihres invasiven Wachstums können die Tumoren zur Obstruktion des Darmlumens führen. Da die Tumoren oft maligne sind, befinden sie sich zum Zeitpunkt der Diagnose häufig schon in einem fortgeschrittenen Stadium, d.h. das sie bereits metastasiert sind.
Klinik
Die Symptome hängen von der Art und vom Stadium des Tumors und von den sekundären Erkrankungen (z.B. mechanischer Ileus) ab.
Betroffene Tiere leiden häufig an Anorexie, sind lethargisch, und haben Durchfall und/oder Erbrechen. Aufgrund des chronischen Verlaufs verlieren sie an Gewicht, dehydrieren, entwickeln eine Anämie und oftmals auch Fieber. Besteht bereits ein Darmverschluss, wird der Futterbrei am Weitertransport gehindert, sodass zusätzlich noch Symptome eines Ileus entstehen (schwallartiges Erbrechen, dilatierte Dünndarmschlingen u.ä.).
Diagnose
Die Verdachtsdiagnose ergibt sich aus der klinischen Symptomatik.
Um die Diagnose zu sichern, ist ein mechanischer Ileus infolge eines Fremdkörpers auszuschließen. Dazu sind Röntgenbilder in zwei Ebenen (laterolateraler und ventrodorsaler Strahlengang) anzufertigen. Gleichzeitig ist eine Ultraschalluntersuchung des Abdomens indiziert. Mithilfe des Ultraschalls können in den meisten Fällen verschieden große Umfangsvermehrungen im Bereich des Darmtrakts dargestellt werden, die reflexarm bis fast reflexlos, inhomogen und symmetrisch bis asymmetrisch sein können. Oftmals fallen gleichzeitig auch die vergrößerten Lymphknoten in naher Umgebung auf.
Eine abschließende Sicherung der Diagnose kann mittels ultraschallgestützter Biopsie erfolgen. Parallel dazu sollte immer ein Thoraxröngten zur Metastasensuche vorgenommen werden.
Therapie
Die Therapie hängt vom Schweregrad und der Art der Erkrankung ab.
Häufig ist nur mehr eine palliative Therapie mit Glukokortikoiden (z.B. Prednisolon 1 mg/kgKG 1x täglich p.o.) oder die Euthanasie möglich. In seltenen Fällen ist auch eine Laparotomie mit anschließender Enterotomie und End-zu-End- bzw. Seit-zu-Seit-Anastomose unter Einhaltung der Kriterien der onkologischen Chirurgie denkbar. Die weitere onkologische Behandlung (Chemotherapie u.ä.) hängt dann vom Tumorstaging ab.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Prognose
Literatur
- Kohn B, Schwarz G (Hrsg.). 2017. Praktikum der Hundeklinik. 12., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in Georg Thieme Verlag KG. ISBN: 978-3-13-219961-3