Enterotomie (Fleischfresser)
Definition
Unter einer Enterotomie des Fleischfressers versteht man die chirurgische Inzision der Darmwand zum Zwecke der Eröffnung des Darmlumens.
Indikation
Als Indikationen für eine Enterotomie gelten unter anderem:
- Entfernung von Fremdkörpern
- Inspektion des Darmlumens
- Entnahme von Biopsien
Operationstechnik
Zuerst muss der Darm vorverlagert und die Bauchhöhle so mit feuchten, sterilen Tüchern bedeckt werden, dass die umliegenden Organe vor eine Kontamination geschützt sind.
Der Assistent spannt mit seinen Zeige- und Mittelfingern den gewählten Darmabschnitt sanft am oralen und aboralen Ende an, etwa 4-6 cm beidseits der geplanten Inzision. Alternativ können Doyen-Darmklemmen oder De-Bakey-Gefäßklemmen verwendet werden.
Die Inzision selbst erfolgt an der antimesenterialen Seite des Darms, parallel zur Längsachse. Vor dem Verschluss sind - falls notwendig - die Wundränder aufzufrischen und die vorstehende Mukosa zu resezieren. Der Verschluss selbst wird mittels einschichtiger Einzelknopfnaht durchgeführt. Die Nähte sollten mit einem Abstand von 2 mm vom Rand der Inzision und 2-3 mm voneinander eingestochen werden. Nach dem Verschließen wird das Darmlumen in Nähe der Enterotomiestelle mit steriler Kochsalzlösung gefüllt. Durch vorsichtigen Druck prüft man dann die Naht auf Undichtigkeiten.
Zur Entnahme einer gezielten Biopsie sind auch Stanzen mit 3 mm Durchmesser geeignet. Der Verschluss erfolgt dann mit 2-3 appositionellen Nähten linear.
Quellen
- Fossum TW. 2007. Chirurgie der Kleintiere. 2. Auflage. München: Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag. ISBN: 978-3-437-57091-9
- Schmidt V, Horzinek MC (Begr.), Lutz H, Kohn B, Forterre F (Hrsg.). 2015. Krankheiten der Katze. 5., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG. ISBN: 978-3-8304-1242-7.
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