Hydrotalcit
Synonyme: Hydrotalkit, Hydrotalcitum u.a.
Handelsnamen: Talcid® u.a.
Englisch: hydrotalcite
Definition
Hydrotalcit ist ein Arzneistoff aus der Klasse der Antazida und kommt als Magensäure-bindendes Mittel bei der Behandlung von gastrointestinalen Symptomen zur Verringerung der Magensäurekonzentration zum Einsatz.
Indikationen
Hydrotalcit ist im Rahmen der Therapie säurebedingter Beschwerden wie Sodbrennen, Ösophagitis und Hyperazidität indiziert. Zu weiteren Indikationen zählen die Prävention sowie Behandlung des Ulcus ventriculi und Ulcus duodeni.
Applikationsformen
Das Arzneimittel wird in Form von Tabletten, Pastillen oder als Suspension appliziert.
Pharmakokinetik
Das in Hydrotalcit enthaltene Aluminium und Magnesium wird nur zu einem geringen Anteil aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Die Ausscheidung erfolgt renal.
Wirkmechanismus
Hydrotalcit ist ein so genanntes Schichtgitterantazidum. Durch die Auflösung des Schichtgitters im sauren Magen kommt es zur intragastralen Freisetzung der für die Säurebindungsreaktion notwendigen basischen Komponenten, nämlich Aluminium-/ und Magnesiumionen. Nach und nach lösen sie sich aus dem Kristallgitter heraus und neutralisieren die Magensäure. Dadurch wird über eine längere Zeit hinweg ein optimaler pH-Wert im Magen gewährleistet. Auch Gallensäuren werden durch Hydrotalcit neutralisiert.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- breiiger Stuhlgang, Diarrhoe
- Hypophosphatämie und Aluminiumeinlagerung bei patienten mit Nierenerkrankungen sowie bei Einnahme hoher Dosen über längere Zeit
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Nierenfunktionsstörungen
- Die Anwendung bei niedrigem Phosphatspiegel ist kontraindiziert.
- Kinder aufgrund fehlender Untersuchungen
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