Honig
Englisch: honey
Definition
Honig ist ein Lebens- und Naturheilmittel, das von Bienen zur eigenen Nahrungsversorgung aus dem Nektar von Blüten oder Honigtau erzeugt wird.
Geschichte
Honig war in alten Kulturen von starker symbolischer Ausdruckskraft. In der Antike wurde er zum Beispiel als ein Zeichen der Fruchtbarkeit verehrt und galt als wirksames Beruhigungsmittel. Auch im frühen Buddhismus galt Honig als Heilmittel und wurde zur Wundheilung eingesetzt.
Inhaltsstoffe und ihre Wirkung
Honig besteht aus über hundert verschiedenen Inhaltsstoffen. Die Zusammensetzung kann je nach Honigsorte sehr unterschiedlich sein. Die wichtigsten Inhaltsstoffe sind:
- Fruchtzucker (25 bis 45%)
- Traubenzucker (22 bis 40 %)
- Wasser (ca. 20 %)
Weitere typische Inhaltsstoffe sind:
- Wundschützende Klebestoffe
- Vitamine: Honig enthält Spuren der Vitamine C, B1, B2, B6, Biotin und Pantothensäure.
- Mineralstoffe und Spurenelemente: Im Honig werden die Mineralstoffe Kalium, Magnesium, Calcium sowie die Spurenelemente Eisen, Kupfer, Mangan und Chrom in unterschiedlichen Mengen gefunden.
- Fermente: Enzyme, welche die Umwandlung einer Zuckerart in eine andere bewirken. Bei der fermentativen Zuckerumwandlung entstehen Stoffe mit antibakterieller Wirkung. Honig ist daher lange haltbar und hat eine lindernde Wirkung bei Infektionen der oberen Luftwege.
- Aminosäuren: Aminosäuren werden im menschlichen Körper für die Bildung von Proteinen benötigt. Mit einem Anteil von 50-85 % ist Prolin die am stärksten vertretene Aminosäure. Sie unterstützt die Bildung des Hämoglobins.
- Acetylcholin: Acetylcholin ist ein biogenes Amin, welches blutdrucksenkende und kardioprotektive Wirkung hat. Außerdem spielt Acetylcholin eine wichtige Rolle als Neurotransmitter. Darauf ist wahrscheinlich die beruhigende Wirkung des Honigs zurückzuführen.
- Säuren: Honig enthält zahlreiche organische Säuren, welche anregend auf den Appetit und die Verdauung wirken.
- Pollen: Blütenpollen regen die Verdauung an und aktivieren das Immunsystem des Darmes.
- Aromastoffe: Über 120 Aromastoffe konnten bisher im Honig nachgewiesen werden. Sie regen Appetit und Verdauung an.
Anwendung
Honig wird in der Schulmedizin vor allem zur Therapie schlecht abheilender Wunden eingesetzt. Daneben findet er in der Naturheilkunde Verwendung bei
- Herzschwäche
- Immunschwäche
- Nervosität
- Übersäuerung
- Verdauungsbeschwerden
Honigsorten
Zu den beliebtesten und bekanntesten Honigsorten zählen:
- Blütenhonig
- Rapshonig
- Akazienhonig
- Löwenzahnhonig
- Sonnenblumenhonig
- Lindenhonig
- Buchweizenhonig
- Waldhonig
- Blatthonig
- Tannenhonig
- Lavendelhonig
- Eukalyptushonig
- Orangenblütenhonig
- Manukahonig
- Pinienhonig
Toxikologie
Rohhonig kann als Kontamination durch Pollen und Nektar eingetragene Toxine giftiger Pflanzen enthalten, z.B.:
- Grayanotoxine aus Rhododendron-Arten der türkischen Schwarzmeerküste, aus Gebirgsregionen in Spanien und Portugal und der Alpenregion[1]
- Pyrrolizidinalkaloide von Borago-, Echium- und Senecio-Arten aus Mittel- und Südamerika[2]
Honig kann darüber hinaus mit Botulinumtoxin kontaminiert sein. Für den sogenannten Säuglingsbotulismus, der bei Kindern im ersten Lebensjahr auftreten kann, ist Honig eine bekannte Quelle.[3]
Quellen
- ↑ Ausgewählte Fragen und Antworten zu Grayanotoxinen in Honig. Aktualisierte FAQ des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) vom 03. Mai 2023, abgerufen am 04.05.2023
- ↑ Fragen und Antworten zu Pyrrolizidinalkaloiden in Lebensmitteln. Aktualisierte FAQ des BfR vom 16. Dezember 2022, abgerufen am 04.05.2023
- ↑ Fragen und Antworten zu Botulismus. Aktualisierte FAQ des BfR vom 23. Januar 2015, abgerufen am 04.05.2023