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Hodensack (Veterinärmedizin)

Synonym: Skrotum

1. Definition

Der Hodensack, auch Skrotum genannt, ist eine Hauttasche, die neben dem Hoden und Nebenhoden den Samenleiter und den Anfangsabschnitt des Samenstrangs enthält. Er ist bei allen männlichen Haussäugetieren ausgebildet.

2. Anatomie

Das Skrotum wird im Innenraum durch das Septum scroti in eine linke und eine rechte Bucht unterteilt. Dabei senkt sich je ein Scheidenhautfortsatz mit Inhalt und Musculus cremaster in eine Bucht ein und kann daher aus deren Bindegewebslager relativ leicht vorgelagert werden (nach Schnitt durch den Hodensack). Allein im distalen Bereich besteht eine sehr derbe, bandartige Verwachsung, die als Ligamentum scroti bezeichnet wird, und sich zwischen Processus vaginalis und der Innenseite der Tunica dartos ausspannt. Den genauen Verlauf des Septums kann man von außen als Hodensacknaht (Raphe scroti) wahrnehmen.

2.1. Gefäßversorgung

2.1.1. Arterien

Das Skrotum wird, wie der Processus vaginalis, aus der Arteria pudenda externa und der Arteria cremasterica versorgt. Erstere entspringt dem Truncus pudendoepigastricus, der den kurzen Gefäßstamm der Arteria profunda femoris darstellt. Sie geht wiederum aus der Arteria iliaca externa hervor. Die A. cremasterica hingegegen ist ein direkter Abgang der Arteria iliaca externa.

2.1.2. Venen

Der venöse Abfluss erfolgt über die gleichnamigen Venen, die als Vena pudenda externa und cremasterica bezeichnet werden. Beide fließen in die hintere Hohlvene ab.

2.1.3. Lymphabfluss

Die Lymphe des Skrotums fließt in die gleichen regionären Lymphknoten ab wie die Lymphe der Hoden und Nebenhoden: Lymphonodi iliaci mediales und Lymphonodi lumbales aortici.

2.2. Innervation

Die Innervation des Hodensacks entstammt aus den Ventralästen der Rückenmarksnerven (Lendennerven) und wird über den Nervus genitofemoralis bzw. dessen Ramus genitalis gewährleistet.

3. Histologie

Die Haut des Hodensacks ist generell recht dünn, wobei sie je nach Tierart und Rasse mehr oder weniger stark behaart ist. Außerdem zeigt die Haut eine tierart- und rassetypische, individuelle Pigmentierung. Gleichzeitig findet man reichlich Schweiß- und Talgdrüsen. Der Hodensack weist von außen nach innen folgende Schichtung (Hodenhüllen) auf:

4. Topographie

Die Lage des Skrotums ist tierartlich verschieden. So liegt er beim Kater dicht ventral des Afters, beim Rüden und Eber im kaudalen Abschnitt des Zwischenschenkelspalts. Beim Wiederkäuer und Pferd befindet sich der Hodensack weiter kranial im Zwischenschenkelspalt, in der Regio pubica.

Das Skrotum des Wiederkäuers weist die Gestalt eines Beutels auf, der einen deutlich abgesetzten "Hals" aufzeigt. Bei den restlichen Haussäugetieren liegt er eher breitbasig der entsprechenden Region an, dabei kann seine Form mit der einer Halbschale verglichen werden.

5. Literatur

  • Nickel, Richard, August Schummer, and Eugen Seiferle. Band II: Eingeweide. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Parey, 2004.
  • Künzel, Wolfgang. Topographische Anatomie, Hochschülerschaft Veterinärmedizinische Universität (Hersausgeber), 3. Auflage. WS 2011/12
  • Salomon, Franz-Viktor, Hans Geyer, and Uwe Gille, eds. Anatomie für die Tiermedizin. Enke, 2008.

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Mag. med. vet. Patrick Messner
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