Miktionsstörung
Synonyme: Blasenentleerungstörung, Miktionsbeschwerden
Englisch: urinary dysfunction
Definition
Als Miktionsstörung werden Störungen der Blasenentleerung (Miktion) bezeichnet. Vor allem bei älteren männlichen Patienten verwendet man als konkurrierende Bezeichnung in der klinischen Alltagssprache auch den englischen Begriff Lower Urinary Tract Symptoms, kurz LUTS.
Formen
Miktionsstörungen können sich unter anderem durch Schmerzen während der Miktion, erschwerte Miktion, verändertes Miktionsvolumen, erhöhte Miktionsfrequenz oder eine Kombination dieser Faktoren äußern. Zu den Miktionsbeschwerden zählen:
Ursachen
Miktionsstörungen können verschiedene Ursachen haben, die ihren Ursprung u.a. in der Harnblase, in der Harnröhre, in den sie umgebenden Geweben oder im Nervensystem haben.
Harnröhre
Hier sind die häufigsten Ursachen die Entzündung der Harnröhre oder die Obstruktion des Harnröhrenlumens z.B. bei
- Harnwegsinfekten (Urethritis)
- Prostatahyperplasie
- Verlegung durch Fremdkörper
- Harnröhrenstriktur
- Tumoren der Harnröhre
- Harnröhrenklappen der hinteren Harnröhre im Schulkindalter
Harnblase
Als Ursachen im Bereich der Harnblase kommen in Frage:
- Harnwegsinfekte (Zystitis)
- Harnblasensteine
- Harnblasentumor
- Blasen-Darm-Fisteln
- Blasen-Scheiden-Fisteln
- Harnblasendivertikel
- Fremdkörper in der Harnblase
Nervensystem
Auch Störungen der Nerven, welche die Blasenentleerung steuern, können zu einer Miktionsstörung führen. Mann spricht dann von einer neurogenen Miktionsstörung. Die Blasenmuskulatur kann dabei schlaff (Blasenatonie) oder spastisch sein. Neurogene Miktionsstörung treten zum Beispiel auf bei:
Medikamente
Miktionsstörungen können auch als Nebenwirkung von Medikamenten auftreten, z.B. bei langzeitiger Opioid-Gabe.
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