Englisch: human hemochromatosis gene, HFE gene
Das HFE-Gen liegt auf Chromosom 6 (Genlocus 6p22.2) und kodiert für das Hereditäre-Hämochromatose-Protein. Die Abkürzung "HFE" steht für "High Fe", Fe ist dabei das Elementsymbol für Eisen.
Das HFE-Gen besteht aus 7 Exons, die einen Informationsgehalt von 12 kb haben. Das vom HFE-Gen kodierte HFE-Protein setzt sich aus 343 Aminosäuren zusammen. Es besteht aus mehreren Komponenten, u.a. einem Signalpeptid, einer extrazellulären Binderegion für den Transferrinrezeptor, einer Transmembrandomäne und einem kurzen zytoplasmatischen Schwanz. Die Expression des Proteins unterliegt dem alternatives Spleißen, so das verschiedene Transkripte entstehen.
Das Hereditäre-Hämochromatose-Protein bildet einen Komplex mit β2-Mikroglobulin und dem Transferrinrezeptor 1 (TfR1). Dadurch beinflusst es die Interaktion zwischen Transferrin und TfR1 und reguliert so die Eisenaufnahme der Zelle.
Für das HFE-Gen sind unterschiedliche Mutationen bekannt, die distinkte Krankheitsbilder auslösen. Weiterhin ist das HFE-Gen mit Suszeptibilitäten für Alzheimer-Erkrankung, Porphyria cutanea tarda und Porphyria variegata assoziiert.
Eine homozygote C282Y-Mutation ist in Nordeuropa für über 90% der Fälle von hereditärer Hämochromatose ursächlich. Die Mutation verhindert die Komplexbildung, sodass das Protein intrazellulär verbleibt. Die Folge ist eine reduzierte Transferrinrezeptor-vermittelte Eisenaufnahme in den Enterozyten. Dadurch wird der divalente Metalltransporter (DMT1) im intestinalen Bürstensaum hochreguliert und mehr Eisen resorbiert. Dies führt zur Eisenüberladung des Körpers mit Gewebezerstörung.
Eine homozygote H63D-Mutation führt zum so genannten H63D-Syndrom, einer seltenen Erkrankung, die sich vor allem durch neurologische Symptome manifestiert.
Tags: Chromosom 6, Eisenstoffwechsel, Gen, Genlocus, Homozygot, Hämochromatose
Fachgebiete: Genetik
Diese Seite wurde zuletzt am 9. Januar 2021 um 23:32 Uhr bearbeitet.
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