Filgrastim
Synonyme: G-CSF, r-metHuG-CSF u.a.
Handelsnamen: Neupogen® u.a.
Englisch: filgrastim
Definition
Filgrastim ist ein Zytokin aus der Klasse der Immunstimulantien. Es ist ein Granulozyten-Kolonie stimulierender Faktor, der zur Verhinderung bzw. Verkürzung der Dauer schwerer Neutropenien eingesetzt wird.
Wirkmechanismus
Die Wirkung von Filgrastim beruht darauf, dass es Blutstammzellen im Knochenmark dazu anregt, neutrophile Granulozyten zu bilden. Dadurch wird das Risiko für Infektionskrankheiten sowie eine febrile Neutropenie vermindert.
Pharmakokinetik
Die Plasmahalbwertszeit beträgt durchschnittlich 3,5 Stunden, der Arzneistoff wird anschließend renal eliminiert. Um die Plasmahalbwertszeit zu verlängern, wurde Filgrastim zu Pegfilgrastim weiterentwickelt.
Indikationen
Filgrastim ist zur Therapie von Neutropenien indiziert, die beispielsweise als häufige Komplikation nach einer Chemotherapie auftreten.
Applikationsformen
Das Arzneimittel wird als Injektions- und Infusionslösung angewendet.
Nebenwirkungen
- Schmerzen, Kopfschmerzen
- Epistaxis
- Störungen des Blutbilds: Thrombozytopenie, Anämie
- Anstieg der alkalischen Phosphatase, LDH
- Senkung der Blutzuckerwerte
- Hyperurikämie
- Hepatosplenomegalie, selten spontane Milzruptur[1]
- Osteoporose
- Haarausfall
- Störungen des Gastrointestinaltrakts: Diarrhoe, Übelkeit, Erbrechen
- allergische Hautreaktionen: Exanthem
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Kostmann-Syndrom
- chronisch myeloische Leukämie (CML)
- Knochenmarkdysplasie
- Sichelzellenanämie
- Stillzeit
Quellen
- ↑ ratiopharm GmbH, Fachinformation zu Ratiograstim, Fachinfo-Service der Rote Liste Service GmbH, Stand August 2024, Version 7.