Eosinophile Gastritis (Hund)
Englisch: eosinophilic gastritis
Definition
Die eosinophile Gastritis ist die zweithäufigste Form der chronischen Gastritis beim Hund.
Ätiologie
Die Ursache einer eosinophilen Gastritis ist noch (2019) unklar. Vermutet wird eine Immunantwort auf eine Parasitose oder auf Futter- und andere Fremdantigene. Außerdem stehen noch Mastzelltumoren oder Algeninfektionen als Ursache im Verdacht.
Die Erkrankung tritt oft im Zusammenhang mit einer eosinophilen Enteritis oder Kolitis als eosinophile Gastroenteritis oder im Rahmen des IBD-Komplexes (Inflammatory-Bowel-Disease-Complex) auf.[1]
Vorkommen
Eosinophile Gastritiden kommen gehäuft bei Hunden unter 5 Jahren vor.
Pathohistologie
Bei der eosinophilen Gastritis kommt es zu einer massiven diffusen eosinophilen Infiltration der Mukosa mit Granulationsgewebebildung, die als deutliche Verdickungen der Rugae oder auch in nodulärer Form auftreten kann. Aufgrund der teils erheblichen intraluminalen Zubildungen wird dieses Krankheitsbild oftmals mit einem Tumorgeschehen verwechselt.
Klinik
Das klinische Bild gleicht jener der übrigen Unterformen einer chronischen Gastritis. Das Leitsymptom ist Erbrechen, das intermittierend oder akut auftreten kann. Je nach tiefe und Schweregrad der Läsionen kommt es zu schleimig-blutigem Erbrechen und selten auch zu Melaena. Bei einer eosinophilen Gastritis tritt oftmals noch Durchfall auf.
In schweren Fällen magern die Tiere stark ab und weisen eine Hypoproteinämie sowie eine Eosinophilie im Blutbild auf.
Differenzialdiagnosen
Differenzialdiagnostisch muss auch eine Mastozytose in Betracht gezogen werden. Im Buffy Coat zentrifugierter Blutproben kann manchmal ein vermehrtes Vorkommen von Mastzellen gesehen werden. Ebenso sind Parasitosen auszuschließen (Koproskopie u.ä.).
Diagnose
Die Verdachtsdiagnose wird anhand der Anamnese und der klinischen Untersuchung gestellt. Mittels Gastroskopie und Biopsie der Magenschleimhaut kann die Diagnose histologisch gesichert werden. Aufgrund des Krankheitskomplexes (eosinophile Gastroenteritis) sollte auch eine histologische Untersuchung des Duodenums angeschlossen werden.
Therapie
Beim gleichzeitigen Vorliegen einer Parasitose sind geeignete Anthelmintika (z.B. Fenbendazol bei Endoparasiten oder Metronidazol bei Giardien) anzuwenden. Parallel dazu ist eine Eliminationsdiät durchzuführen, bei der eine Protein- und Kohlenhydratquelle verwendet wird, die bislang nicht verfüttert wurde.
Bei Nichtansprechen auf konservative Therapieversuche (Begleiterkrankungen therapieren, diätetische Maßnahmen u.ä.) ist eine immunsupprimierende Behandlung indiziert.
Literatur
- Hans G. Niemand (Begründer), Peter F. Suter, Barbara Kohn, Günter Schwarz (Herausgeber). Praktikum der Hundeklinik. 11., überarbeitete und erweiterte Auflage. Enke-Verlag, 2012.
Quellen
- ↑ Sarah McTavish. Eosinophilic gastroenteritis in a dog Can Vet J. 2002 Jun; 43(6): 463–465. (abgerufen am 21.12.2019)
um diese Funktion zu nutzen.