Denver-Kriterien
Englisch: Denver criteria
Definition
Die Denver-Kriterien helfen bei der Indikationsstellung zur Durchführung einer CT-Angiographie (CTA) oder digitalen Subtraktionsangiographie (DSA) der hirnversorgenden Gefäße, um bei Traumapatienten eine stumpfe zerebrovaskuläre Verletzung (BCVI) zu erkennen.
Kriterien
Die Denver-Kriterien umfassen sowohl Symptome als auch Risikofaktoren. Erfüllt ein Traumapatient eines dieser Kriterien, sollte die Möglichkeit einer BCVI mittels CTA ausgeschlossen werden.
Symptome
Die Denver-Kriterien umfassen folgende Anzeichen bzw. Symptome stumpfer zerebrovaskulärer Verletzungen:
- potentiell arterielle Blutung aus Hals, Nase, Mund
- zervikales Strömungsgeräusch bei < 50-jährigen Patienten
- größenprogredientes zervikales Hämatom
- fokal-neurologisches Defizit (transitorische ischämische Attacke, Hemiparese, vertebrobasiläre Symptome, Horner-Syndrom)
- neurologisches Defizit, nicht passend zu CT-Befunden
- Hirninfarkt im CT oder MRT
Risikofaktoren
Liegt ein Hochrasanztrauma vor, zählen folgende Punkte zu den Risikofaktoren:
- Le Fort-II- oder -III-Fraktur
- Unterkieferfraktur
- komplexe Schädelfraktur (z. B. mit Beteiligung des Os frontale oder der Orbita)
- Schädelbasisfraktur (Frakturen des Os frontale, der Pars petrosa des Os temporale, des Clivus und des Condylus occipitalis)
- Skalpierung
- Frakturen, Subluxationen oder Bandverletzungen der Halswirbelsäule auf jeder Ebene
- schweres Schädel-Hirn-Trauma mit Glasgow Coma Score <6
- Beinahe-Erhängen mit hypoxisch-ischämischer Hirnverletzung
- Verletzung durch Sicherheitsgurt mit erheblicher Schwellung, Schmerzen oder verändertem Geisteszustand
- traumatische Hirnverletzung mit Thoraxverletzungen
- Frakturen der oberen Rippen
- thorakale Gefäßverletzungen
- Stumpfe Herzruptur
siehe auch: Modifizierte Memphis-Kriterien
Fachgebiete:
Orthopädie und Unfallchirurgie, Radiologie
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