Englisch: armed antibody, antibody–drug conjugate, ADC
Chemoimmunkonjugate, auch als bewaffnete Antikörper bezeichnet, sind Fusionsmoleküle bzw. Immunkonjugate, bei denen ein Antikörper gegen ein bestimmtes körpereigenes Protein mit einem zytotoxischen Arzneistoff (Zytostatikum) gekoppelt wird. Auf diese Weise kann der Arzneistoff gezielter an pathologisch verändertes Gewebe herangeführt werden.
Chemoimmunkonjugate bestehen aus zwei Komponenten, die durch Linkermoleküle miteinander verbunden sind. Eine Komponente ist in der Regel ein monoklonaler Antikörper oder dessen Fragment. Dieses Trägermolekül bindet als Ligand an die Zielstruktur auf der Zellmembran der Krebszelle. Dabei handelt es sich meist um Glykoproteine, die im Idealfall nur auf der Zelloberfläche bestimmter Krebszellen exprimiert werden. An das Trägermolekül ist als zweite Komponente ein hoch wirksames Zytostatikum gekoppelt. In der gekoppelten Form ist dieser Wirkstoff nicht zytotoxisch.
Der Linker ist so konstruiert, dass eine möglichst stabile Bindung zwischen Antikörper und Zytostatikum besteht, die erst intrazellulär, d.h. nach Aufnahme des Chemoimmunkonjugats in die Zelle, gespalten wird.
Tags: Wirkstoffklasse
Fachgebiete: Pharmakologie
Diese Seite wurde zuletzt am 14. Januar 2021 um 16:14 Uhr bearbeitet.
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