Ladiratuzumab-Vedotin
Synonym: SGNLVA-002
Definition
Ladiratuzumab-Vedotin ist ein Immunkonjugat, das zur Behandlung des Mammakarzinoms eingesetzt wird. Es zählt zu den so genannten Chemoimmunkonjugaten bzw. bewaffneten Antikörpern.
Chemie
Ladiratuzumab ist ein monoklonaler Antikörper, der an den Zinktransporter LIV-1 bindet. Mithilfe von Peptidlinkern sind an ihn kovalent 3 bis 5 Einheiten des Zytostatikums Monomethylauristatin E gebunden. Der Peptidlinker bindet das Zytostatikum stabil an den Antikörper, so dass dessen zytotoxische Wirkung systemisch nicht zum Tragen kommt.
Biochemie
LIV-1 ist ein Membranprotein, das zur Familie der Zinktransporter gehört und bei verschiedenen Tumoren (z.B. Mammakarzinom, Malignes Melanom, Prostatakarzinom und Ovarialkarzinom) verstärkt expirimiert wird.
Wirkmechanismus
Mit der Bindung von Ladiratuzumab-Vedotin an LIV-1 auf der Zelloberfläche der Tumorzellen wird ein Antigen-Antikörper-Komplex gebildet, der von der Zelle per Endozytose aufgenommen wird. Intrazellulär wird die Zytotoxinkomponente in den Lysosomen durch enzymatische Abspaltung vom Antikörper abgetrennt. Dabei spaltet Cathepsin das Immunkonjugat am Peptidlinker. Das freigesetzte Monomethylauristatin E blockiert in der Tumorzelle die Polymerisation von Tubulin und führt so zum Arrest der Zelle in der G2/M-Phase und schließlich zur Apoptose.
Indikationen
- Metastasiertes Mammakarzinom
Zulassung
Ladiratuzumab-Vedotin befindet sich zur Zeit (2019) in klinischer Prüfung. Die Substanz wird von SeattleGenetics entwickelt.