Gemtuzumab-Ozogamicin
Handelsname: Mylotarg®
Definition
Gemtuzumab-Ozogamicin ist ein Immunkonjugat, das aus einem humanisierten monoklonalen Antikörper (Gemtuzumab) besteht, der mit einem potenten bakteriellen Zytotoxin verbunden ist. Gemtuzumab-Ozogamicin gehört zur Klasse der sogenannten bewaffneten Antikörper.
Biochemie
Gemtuzumab ist ein rekombinanter monoklonaler Antikörper vom Typ IgG4, der gegen CD33 gerichtet ist. Dieses Oberflächenantigen findet sich bei etwa 80 % der AML-Patienten auf der Zelloberfläche der leukämischen Blastenzellen. Es ist jedoch auch auf normalen hämatopoetischen Zellen vorhanden.
Der Antikörper ist kovalent an das Toxin Calicheamicin aus dem Bakterium Micromonospora echinospora gebunden. Dabei handelt es sich um ein potentes Zytostatikum, das Doppelstrangbrüche der DNA herbeiführt.
Wirkmechanismus
Mit der Bindung von Gemtuzumab-Ozogamicin an CD33 auf der Zelloberfläche wird ein Antigen-Antikörper-Komplex gebildet, der von der Blastenzelle aufgenommen wird. Intrazellulär wird die Toxinkomponente durch Abspaltung vom Antikörper freigesetzt. Ihre zytostatische Wirkung führt zur Apoptose.
Indikation
Gemtuzumab-Ozogamicin wird in folgenden Situationen bei der akuten myeloischen Leukämie (AML) angewendet:[1]
- in der Induktionstherapie ergänzend zum 7+3-Schema bei entsprechendem CD33-positivem Subtyp und
- in der Rezidivtherapie
Nebenwirkungen
Quellen
- ↑ Onkopedia-Leitlinie: Akute Myeloische Leukämie - Therapiestruktur 2021
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