Brexpiprazol
Handelsname: Rexulti®
Definition
Brexpiprazol ist ein Arzneistoff aus der Klasse der atypischen Neuroleptika.
Chemie
Die Summenformel lautet C25H27N3O2S. Das Molekülgewicht beträgt 433,6 g/mol. Die Bezeichnung nach IUPAC lautet 7-[4-[4-(1-Benzothiophen-4-yl)piperazin-1-yl]butoxy]-1H-quinolin-2-on.
Brexpiprazol weist eine enge strukturelle Verwandtschaft zu Aripiprazol auf.
Wirkmechanismus
Brexpiprazol interagiert unter anderem mit Dopaminrezeptoren (D-Rezeptoren), Serotoninrezeptoren (5-HT-Rezeptoren) und Adrenozeptoren. Hier ist insbesondere die Wirkung an folgenden Rezeptoren hervorzuheben:
- D2-Rezeptor: partieller Agonismus
- 5-HT1A-Rezeptor: partieller Agonismus
- 5-HT2A-Rezeptor: Antagonismus
Durch diese Rezeptorwechselwirkungen wird eine antipsychotische Wirkung vermittelt.
Pharmakokinetik
Brexpiprazol wird enteral resorbiert und überwindet die Blut-Hirn-Schranke. Es ist ein Substrat der Cytochrom P450-Isoenzyme CYP3A4 und CYP2D6. Die Plasmahalbwertszeit beträgt etwa 90 Stunden. Brexpiprazol wird zu >99 % an Plasmaproteine gebunden, insbesondere an Serumalbumin und Orosomucoid.
Indikation
Als mögliche Indikationen für Brexpiprazol wurden Bipolare Störungen, Depressionen, Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom (Erwachsene) und Psychosen untersucht. Eine Zulassung erfolgte bisweilen (Stand: 2018) für die Pharmakotherapie der Schizophrenie sowie in einigen Ländern für die Therapie depressiver Episoden. Die Applikation erfolgt peroral.
Nebenwirkungen
Als unerwünschte Wirkungen können beispielsweise auftreten:
- Zentralnervensystem
- Atemwege
- Gewichtszunahme
- Effekte durch Interaktionen mit Induktoren oder Inhibitoren von CYP3A4- oder CYP2D6-Enzymen
- Organtoxizität:
- Leber: erhöhte Konzentration an Aminotransferasen im Blutserum traten auf, jedoch bisweilen (Stand: 2018) ohne manifeste Schäden der Leber. Pathologische Veränderungen des Lebergewebes waren nicht häufiger, als unter Plazebo.
Zulassung
Die Zulassung erfolgte in den USA im Jahr 2015. Eine Zulassung für die Europäische Union und die Schweiz folgte 2018.