Bovicola bovis
Synonym: Damalinia bovis
Englisch: red louse
Definition
Bovicola bovis ist ein Haarling (Mallophaga) und ein Ektoparasit bei Rindern.
Taxonomie
- Stamm: Arthropoda
- ohne Rang: Mandibulata
- Unterstamm: Tracheata
- Klasse: Insecta
- Unterklasse: Pterygota
- Überordnung: Neoptera
- Ordnung: Phthiraptera
- ohne Rang: Mallophaga
- Ordnung: Phthiraptera
- Überordnung: Neoptera
- Unterklasse: Pterygota
- Klasse: Insecta
- Unterstamm: Tracheata
- ohne Rang: Mandibulata
Morphologie
Bovicola bovis ist ein dorsoventral abgeplatteter Parasit, dessen Kopf charakteristisch breiter ist als das erste Thorakalsegment. Der Parasit ist zwischen 1 und 2 mm groß, besitzt dreigliedrige Antennen sowie drei Gliedmaßenpaare und ist streng wirtsspezifisch.
Entwicklung
Haarlinge besitzen eine hemimetabole Entwicklung, weshalb die präadulten (Larven) und adulten Stadien eine ähnliche Morphologie aufweisen.
Die Fortpflanzung erfolgt geschlechtlich. Nach der Begattung kleben die Weibchen ihre Eier (Nissen) an die Haare ihrer Wirte. Binnen 4 bis 12 Tagen schlüpfen aus den Eiern dann die Erstlarven (L1), die innerhalb von ca. 3 Wochen zwei weitere Larvenstadien und drei Häutungen durchlaufen, um ihr Adultstadium zu erreichen.
Pathogenese
Die Übertragung der Ektoparasiten erfolgt durch direkten Kontakt zwischen den einzelnen Rindern.
Ein Befall wird von immunkompetenten Tieren meist gut kontrolliert, sodass eine Erkrankung oft inapparent verläuft. Kranke sowie unterernährte und schlecht gehaltene Rinder können die Infestation jedoch nicht selbstständig bewältigen – hier kommt es zu einer massenhaften Vermehrung der Parasiten. Infolgedessen bilden sich entzündliche Infiltrate (mit eosinophilen und basophilen Granulozyten sowie mononukleären Zellen), die zu starkem Juckreiz führen und Automutilationen begünstigen.
Klinik
Ein klinisch manifester Befall geht mit starkem Juckreiz, Unruhe und vermehrtem Scheuern einher. Es kommt zu pappig-verklebten Hautläsionen und mottenfraßartiger Alopezie.
Diagnostik
Die Haarlinge lassen sich häufig schon mit bloßem Auge erkennen und anhand der typischen Morphologie klassifizieren.
Therapie
Bovicola bovis ist sensibel gegenüber Pyrethroiden, makrozyklischen Laktonen und Phoxim. Die Auswahl des geeigneten Wirkstoffs hängt dabei von länderspezifischen Zulassungen ab.
Literatur
- Klee W, Metzner M. 2016. Ausgewählte Kapitel aus dem Gebiet der Inneren Medizin der Wiederkäuer Lehrmaterialien der Klinik für Wiederkäuer der LMU München (abgerufen am 29.10.2021)
- Deplazes P, Joachim A, Mathis A, Strube C, Taubert A, von Samson-Himmelstjerna G, Zahner H. 2020. Parasitologie für die Tiermedizin. 4., überarbeitete Auflage. Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG. ISBN: 978-3-13-242138-7
um diese Funktion zu nutzen.