Überlappungssyndrom
Synonym: Overlap-Syndrom
Englisch: overlap syndrome
Definition
Als Überlappungssyndrom oder Overlap-Syndrom bezeichnet man eine Gesundheitsstörung, welche die Eigenschaften (Symptome oder diagnostischen Merkmale) von mindestens zwei etablierten Krankheitsbildern aufweist. Der Begriff wird am häufigsten im Zusammenhang mit Autoimmunkrankheiten verwendet, ist aber nicht auf diese beschränkt.
Rheumatologie
Die wichtigsten Überlappungssyndrome auf dem Gebiet der Rheumatologie sind die Mischkollagenose (Mixed Connective Tissue Disease) und das Antisynthetase-Syndrom. Sie können Eigenschaften der folgenden Auotimmunerkrankungen aufweisen:
- Systemischer Lupus erythematodes (SLE)
- Systemische Sklerose (SSc)
- Polymyositis
- Dermatomyositis
- Rheumatoide Arthritis (RA)
- Sjögren-Syndrom
- Eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA)
- Autoimmunthyreoiditis
- Antiphospholipid-Antikörper-Syndrom (APS)
Überlappungssyndrome sind seltene Krankheiten. Frauen sind in der Regel häufiger betroffen als Männer. Die genauen Ursachen sind unbekannt - eine genetische Disposition ist von Bedeutung. Die Behandlung von rheumatologischen Überlappungssyndromen basiert im Wesentlichen auf Immunsuppressiva, Glukokortikoiden und Biologika (monoklonale Antikörper).
Angiologie
Das Polyangiitis-Overlap-Syndrom ist eine systemische Vaskulitis, welche die Eigenschaften mehrerer Vaskulitiden teilt, z.B.
Gastroenterologie
In der Gastroenterologie wird der Begriff Überlappungssyndrom für Lebererkrankungen verwendet, die Charakteristika einer Autoimmunhepatitis, einer primär biliären Zirrhose (PBC) und einer primär sklerosierende Cholangitis (PSC) vereinen.
Pneumologie
Das wichtigste Überlappungssyndrom der Pneumologie ist das Asthma-COPD-Overlap-Syndrom (ACOS), das gleichzeitig Merkmale einer COPD und eines Asthma bronchiale besitzt.
Kardiologie
In der Kardiologie können genetisch bedingte Herzerkrankungen wie das Brugada-Syndrom Kennzeichen mit Erkrankungen teilen, die durch Mutationen im gleichen Gen hervorgerufen werden. Mutationen des SCN5A-Gens, das eine Untereinheit der kardialen Natriumkanäle kodiert, erzeugen beispielsweise EKG-Veränderungen, die einem Brugada-Syndrom und einem Long-QT-Syndrom entsprechen.
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