Asthma-COPD-Overlap-Syndrom
Definition
Das Asthma-COPD-Overlap-Syndrom, kurz ACOS, ist eine Lungenerkrankung, die sowohl Merkmale eines Asthma bronchiale als auch einer COPD aufweist. Sie gehört zu den so genannten Überlappungssyndromen.
Epidemiologie
Da bis heute (2019) keine eindeutige Definition eines ACOS vorliegt, existieren auch keine genauen epidemiologischen Daten. Man nimmt an, dass ca. 15 bis 30 % aller Patienten mit Asthma bzw. COPD von einem ACOS betroffen sind.
Klinik
Klassischerweise findet sich ein ACOS bei Patienten, die als Jugendliche an Asthma bronchiale oder allergischer Rhinokonjunktivitis erkranken und anschließend mit dem Rauchen anfangen.
Entscheidend für das Vorliegen eines ACOS ist eine medikamentös nicht vollständig reversible Bronchialobstruktion. Typischerweise sind die Patienten älter als 40 Jahre, da bei jüngeren Patienten eine COPD meist nicht vorkommt. Grundsätzlich können die Symptome jedoch seit der Kindheit oder dem frühen Erwachsenenalter bestehen.
Dabei kann ein sehr breites Spektrum an Symptomen vorliegen (z.B. Belastungsdyspnoe), die außerdem in der Intensität stark schwanken. Meist verläuft die Erkrankung progredient mit einer hohen Exazerbationsrate und mit zunehmendem Medikamentenbedarf.
Diagnostik
Da Patienten mit einem ACOS einen besonders schweren Krankheitsverlauf und eine höhere Mortalität aufweisen, ist eine rechtzeitige Identifizierung der Risikopatienten wichtig. Dabei steht eine ausführliche Lungenfunktionsdiagnostik im Vordergrund. Der spirometrisch bestimmte Tiffeneau-Index liegt meist unter 0,7. Das forcierte exspiratorische Volumen (FEV1) steigt nach Gabe eines Bronchodilatators um mehr als 12 % an, bleibt jedoch meist unter 200 ml, wobei auch eine Zunahme um 400 ml kein sicheres Ausschlusskriterium darstellt.
Empfohlen wird weiterhin ein CT, um festzustellen, ob Anzeichen einer Emphysembildung vorliegen. Ein ausgeprägtes Emphysem spricht gegen ein ACOS. Allergietestungen sowie die Bestimmung der eosinophilen und neutrophilen Granulozyten im Sputum können erwogen werden.
Therapie
Zunächst werden nicht-medikamentöse Strategien empfohlen, die das Voranschreiten der Erkrankung verlangsamen sollen. Dazu zählen:
- Nikotinabstinenz
- Impfung gegen Pneumokokken und Influenzaviren
- körperliche Aktivität
Als medikamentöse Therapie werden primär inhalative Glukokortikoide (ICS) angewendet. Darüber hinaus sind häufig zusätzlich langwirksame Beta-2-Sympathomimetika (LABA) und/oder langwirksame Anticholinergika (LAMA) notwendig.
Literatur
- GOLD ACOS, 2015, abgerufen am 07.10.2019
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