Tiffeneau-Test
nach dem französischen Arzt Robert Tiffeneau (1910 - 1961)
Synonym: Atemstoßtest
Definition
Der Tiffeneau-Test ist ein Lungenfunktionstest, der im Rahmen einer Lungenfunktionsdiagnostik durchgeführt wird. Mit diesem Test wird die Einsekundenkapazität bestimmt.
Die exspiratorische Einsekundenkapazität ist das Volumen, das nach einer maximalen Einatmung innerhalb einer Sekunde ausgeatmet werden kann.
Durchführung
Der Patient atmet in ein Spirometer. Nach maximaler Einatmung (Inspiration) atmet er so schnell und so tief wie möglich aus.
Auswertung
Anhand des Spirogramms wird berechnet, welchen Volumenanteil der forcierten Vitalkapazität (das ist das Volumen, das nach maximaler Einatmung maximal ausgeatmet werden kann) der Patient innerhalb einer Sekunde ausatmen kann.
Dieses Volumen wird als exspiratorische Einsekundenkapazität oder forciertes exspiratorisches Volumen (FEV1) bezeichnet und sollte beim gesunden Menschen mindestens 70 % der forcierten Vitalkapazität (FVK) betragen. Diesen Quotienten bezeichnet man auch als Tiffeneau-Index. Der Wert ist altersabhängig, deshalb sollte das LLN (lower limit of normal) beachtet werden. Junge Menschen werden hier eher unterschätzt, ältere hingegen überschätzt.
- FEV1 / FVK > 0,7
Diagnostische Bedeutung
Der im Tiffeneau-Test ermittelte Wert ist ein Maß für den Strömungswiderstand der Atemwege.
Eine Erniedrigung des Quotienten FEV1/FVK ist charakteristisch für eine obstruktive Ventilationsstörung, da hierbei der Strömungswiderstand der Atemwege erhöht ist und somit nicht so viel Volumen innerhalb einer kurzen Zeit (wie z.B. einer Sekunde) ausgeatmet werden kann. Dies gilt allerdings nur bei leichter Obstruktion, solange die Vitalkapazität im Normbereich ist.
siehe auch: dynamische Kompression
um diese Funktion zu nutzen.