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Ösophagitis (Pferd)

Synonym: Speiseröhrenentzündung
Englisch: oesophagitis

1. Definition

Als Ösophagitis bezeichnet man eine Entzündung des Ösophagus beim Pferd.

2. Ätiologie

Ösophagitiden können aufgrund unterschiedlicher Auslöser entstehen, z.B.:

Eine Refluxösophagitis kommt beim Pferd nur selten vor. Sie entsteht entweder infolge einer Pylorusstenose oder aufgrund anderer Erkrankungen (z.B. grass sickness, hochgradige Gasterophilose oder idiopathische Refluxerkrankung). Lokal longitudinal sowie zirkulär verlaufende Mukosaentzündungen sind häufig bei länger bestehenden Schlundverstopfungen zu beobachten.

3. Klinik

Betroffene Pferde zeigen meist unspezifische Symptome, wie z.B. Inappetenz, Schmerzen beim Schlucken, vermehrtes Speicheln (Hypersalivation) und Zähneknirschen.

4. Diagnose

Die Diagnosestellung erfolgt durch eine endoskopische Untersuchung des Ösophagus. Die Entzündung kann entweder fokal oder generalisiert auftreten und anhand hyperkeratotischer und hyperämischer Areale makroskopisch erkannt werden.

5. Therapie

Vorrangig ist eine antiphlogistische und analgetische Therapie mit NSAR (z.B. Flunixin 1,1 mg/kgKG SID[1] oder Phenylbutazon 2,2 mg/kgKG BID[2]), die jedoch parenteral (intravenös) verabreicht werden müssen. Einige Autoren bevorzugen auch den Einsatz von Kortikosteroiden (z.B. Prednisolon), um das Fibroblastenwachstum zu reduzieren und so der Bildung von Narbengewebe bzw. -strikturen vorzubeugen.

Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.

Betroffene Pferde müssen unbedingt situationsgerecht gefüttert werden, um zusätzliche Reizungen der Mukosa zu vermeiden (viele kleine Portionen Weichfutter mit Leinsamen).

6. Prognose

Longitudinale Mukosaverletzungen weisen eine deutlich bessere Prognose auf als zirkulär verlaufende Läsionen, die zu Narben- und Narbenstrikturbildung neigen. Besonders prädisponiert sind Verletzungen, die breiter als 2 cm sind.

Refluxösophagitiden weisen grundsätzlich eine gute Prognose auf, wenn die Ursache behandelt werden kann.

7. Literatur

  • Brehm W., Gehlen H., Ohnesorge B. et al., Hrsg. Handbuch Pferdepraxis. 4., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag; 2016.

8. Quellen

  1. CliniPharm CliniTox. Flunixin CliniPharm Wirkstoffdaten, abgerufen am 02.06.2020
  2. CliniPharm CliniTox. Phenylbutazon CliniPharm Wirkstoffdaten, abgerufen am 02.06.2020

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