Flüssigkeitsbilanz: Unterschied zwischen den Versionen

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==Definition==
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Als '''Flüssigkeitsbilanz''' bezeichnet man in der [[Medizin]] die Bilanz aus aufgenommener und ausgeschiedener bzw. abgegebener [[Flüssigkeit]]smenge. Sie wird durch die vergleichende der Ein- und Ausfuhr von [[Flüssigkeit]]en gemessen.  
Als '''Flüssigkeitsbilanz''' bezeichnet man in der [[Medizin]] die Bilanz aus aufgenommener und ausgeschiedener bzw. abgegebener [[Flüssigkeit]]smenge. Sie wird dadurch erstellt, dass täglich die Ein- und Ausfuhr von Flüssigkeiten gemessen wird.


==Hintergrund==
==Hintergrund==

Version vom 24. Februar 2019, 01:04 Uhr

Synonym: Wasserbilanz
Englisch: liquid balance

Definition

Als Flüssigkeitsbilanz bezeichnet man in der Medizin die Bilanz aus aufgenommener und ausgeschiedener bzw. abgegebener Flüssigkeitsmenge. Sie wird dadurch erstellt, dass täglich die Ein- und Ausfuhr von Flüssigkeiten gemessen wird.

Hintergrund

Die Flüssigkeitsbilanz dient der Sicherstellung einer ausgeglichenen Flüssigkeitszufuhr bei Patienten, die diese nicht aus eigener Kraft durch Miktion und Durstreiz steuern können.

Physiologie

Flüssigkeitsaufnahme

Der menschliche Organismus nimmt am Tag durchschnittlich 2.000 bis 2.400 ml Wasser auf. Dabei werden durch Getränke ca. 1.000-1.500 ml/Tag, durch in fester Nahrung enthaltenes Wasser ca. 700 bis 900 ml/Tag aufgenommen. Zusätzlich entsteht im Rahmen der mitochondrialen Oxidation etwa 200-300 ml Oxidationswasser pro Tag. Der genaue Flüssigkeitsbedarf ist - ebenso wie der Flüssigkeitsverlust - von vielen Faktoren abhängig, unter anderem vom Lebensalter, von der körperlichen Aktivität und von der Umgebungstemperatur.

Flüssigkeitsverlust

Die aufgenommene bzw. gebildete Wassermenge geht auf unterschiedlichen Wegen wieder verloren, hauptsächlich über den Urin (1.000-1.500 ml/Tag), in kleineren Menge auch über den Stuhl (150-200 ml/Tag). Durch die Perspiratio insensibilis, d.h. den unbemerkten Wasserverlust über die Haut, die Schleimhäute und die Atmung ensteht ein Defizit von 800 ml/Tag.

Positive Flüssigkeitsbilanz

Von einer positiven Flüssigkeitsbilanz bzw. einer Flüssigkeitsretention spricht man, wenn der Körper - z.B. über die Nahrung oder per Infusion - mehr Flüssigkeit aufnimmt, als er ausscheidet. Zu einer Füssigkeitsretention kommt es unter anderem bei Nierenfunktionsstörungen, bei Herzinsuffizienz, sowie bei bestimmten hormonellen Dysregulationen (Hyperaldosteronismus) und unter bestimmten Medikamenten. Das retinierte Wasser erhöht den Blutdruck und verursacht Ödeme.

Negative Flüssigkeitsbilanz

Eine negative Flüssigkeitsbilanz bzw. ein Flüssigkeitsverlust besteht umgekehrt, wenn der Körper mehr Wasser ausscheidet, als er aufnimmt. Als Ursachen dafür kommen Durchfall, Erbrechen, Blutverluste, gesteigerte Diurese, starkes Schwitzen (Hyperhidrose), Stoffwechselerkrankungen (Diabetes mellitus), Hormonstörungen (Diabetes insipidus) oder Verbrennungen in Frage. Bei hochgradigem Wasserverlust wird das zirkulierende Blutvolumen reduziert und es kann ein hypovolämischer Schock eintreten.