Synonyme: Transidentität, Transsexualismus, Geschlechtsidentitätsstörung
Englisch: transsexualism
Als Transsexualität wird die (nicht wahnhafte) Überzeugung bezeichnet, nicht dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht anzugehören. Transsexualität bezieht sich nicht auf die Sexualität, sondern die Geschlechtsidentität. Es besteht keine direkte Beziehung zur Homosexualität oder zum Transvestitismus.
Transfrauen identifizieren sich mit dem weiblichen Geschlecht, obwohl ihnen bei ihrer Geburt aufgrund körperlicher Merkmale das männliche zugewiesen wurde. Umgekehrt fühlen sich Transmänner dem männlichen Geschlecht zugehörig, obwohl ihnen das weibliche zugewiesen wurde. Bei manchen Patienten liegt die Geschlechtsidentität zwischen- oder außerhalb des männlichen oder weiblichen Geschlechts. Sie werden als "nichtbinär", "genderfluid" oder "agender" bezeichnet.
Die Ätiologie ist unbekannt. Es existieren psychologische und biologische Erklärungsmodelle, die aber nicht auf alle Patienten zutreffen.
Transsexuelle leiden subjektiv unter ihrer Körperlichkeit, nicht unter dem Erleben ihrer Geschlechtsidentität. Sie bevorzugen deshalb eine operative und/oder hormonelle Therapie. Falls der Wunsch nach Genitalkorrektur und geschlechtsangleichenden Maßnahmen besteht, muss der Patient nach deutschem Recht eine psychotherapeutische Begleittherapie machen sowie psychiatrische Gutachten nachweisen (Stand 2021). Eine Psychotherapie, die sich gegen den Transsexualismus selbst wendet, ist in der Regel sinnlos.
Tags: Geschlecht, Sexualität
Fachgebiete: Psychiatrie, Psychosomatik
Diese Seite wurde zuletzt am 15. April 2021 um 15:48 Uhr bearbeitet.
Um diesen Artikel zu kommentieren, melde Dich bitte an.