Geschlechtsidentität
Englisch: gender identity
Definition
Geschlechtsidentität bezeichnet die Selbstwahrnehmung einer Person bezüglich ihres Geschlechts. Dieses kann subjektiv als männlich, weiblich oder divers empfunden werden.
Hintergrund
Die Wahrnehmung stimmt normalerweise mit dem chromosomalen oder genitalen Geschlecht überein. Besteht diese Übereinstimmung nicht, spricht man von Geschlechtsinkongruenz.[1]
Die in der neuesten Version der ICD gestrichene, als psychische Störung klassifizierte "Transsexualität" wird von Betroffenenverbänden als Pathologisierung kritisiert.[2]
Entwicklung
Die Entstehung der Geschlechtsidentität ist nach heutigem Stand (2023) nicht abschließend geklärt. Es werden verschiedene biologische, psychologische und soziale Einflussfaktoren im Sinne einer biopsychosozialen Genese diskutiert.[3][4]
Studien an Menschen und im Tiermodell deuten darauf hin, dass neben genetischen Einflüssen auch hormonelle Faktoren, sowie immunologische Interaktionen während der vorgeburtlichen Entwicklung eine Rolle spielen.
Es wurden strukturelle und funktionelle Unterschiede in verschiedenen Gehirnarealen beschrieben, deren Bedeutung jedoch unklar ist.
Aufgrund des relativ neuen Forschungsgebiets und der geringen Prävalenz an Personen mit nicht-kongruenter Geschlechtsidentität ist die Aussagekraft bisheriger Forschung zu diesem Thema limitiert.[4]
Quellen
- ↑ American Psychologica Association – Understanding transgender people, gender identity and gender expression, abgerufen am 14.09.2023
- ↑ Bundesverband Trans* – Leitfaden für Behandlungssuchende, abgerufen am 14.09.2023
- ↑ Spektrum.de – Geschlechtsidentität, abgerufen am 14.09.2023
- ↑ 4,0 4,1 Roselli, Neurobiology of gender identity and sexual orientation, J Neuroendocrinol, 2018
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