Tinea manuum
Synonym: Handpilz
Englisch: tinea manuum
Definition
Die Tinea manuum ist eine Pilzerkrankung der Haut, die sich an den Händen manifestiert. Sie wird durch Fadenpilze (Dermatophyten) verursacht.
Epidemiologie
Die Tinea manuum gehört neben der Tinea pedis zu den häufigsten Dermatophyeninfektionen. Die Erkrankung scheint häufiger bei Männern vorzukommen.
Ätiologie
Erreger der Tinea manuum sind Dermatophyten, insbesondere Trichophyton rubrum. Darüber hinaus wurden auch Fälle mit Trichophyton mentagrophytes, Epidermophyton floccosum, Trichophyton verrucosum, Trichophyton interdigitale und Microsporum canis beschrieben.[1]
Die Tinea manuum ist überwiegend einseitig lokalisiert und wird in der Regel von einer bereits bestehenden Mykose der Füße oder Nägel übertragen. Eintrittspforten sind Hautschädigungen, sodass häufig die bevorzugte Arbeits- bzw. Sporthand betroffen ist.
Eine erworbene Immunsuppression, wie sie bei HIV/AIDS, Lymphomen, Diabetes, Cushing-Syndrom oder der Anwendung von Chemotherapie oder anderen immunsuppressiven Mitteln auftritt, prädisponiert für eine Tinea-Infektion. Hautfalten, übermäßiges Schwitzen und Mazeration schaffen ebenfalls ein günstigeres Umfeld für ein besseres Pilzwachstum.[1]
Klinik
Die Klinik unterscheidet sich je nach Verlaufsform der Tinea manuum:[2]
- Dyshidrosiforme Verlaufsform: Sie beginnt mit juckenden, oft sagokornähnlichen Bläschen in den Handinnenflächen, an den Handkanten und/oder den Fingerseitenflächen.
- hyperkeratotisch-squamöse Form: Sie beginnt mit Bläschen, die schnell eintrocknen und sich zu runden, schuppenden Herden entwickeln. Alternativ können sie die gesamte Handinnenfläche "mehlstaubartig" fein schuppig entlang der Hautlinien belegen. Im weiteren Verlauf kann sich der gesamte Handteller mit dickeren Schuppen bedecken und von zahlreichen Rhagaden durchzogen sein und starke Schmerzen verursachen.
Mykosen des mit Haarfollikeln besetzten Handrückens sind oft rund, haben einen entzündeten, teilweise auch pustulösen Randsaum und ähneln der Tinea corporis.
Differenzialdiagnose
- Allergisches Kontaktekzem
- atopisches Ekzem
- Psoriasis palmaris (et plantaris)
- Keratoma palmare (et plantare)
- Dyshidrosis lamellosa sicca
Therapie
Die Therapie erfolgt im Normalfall initial topisch mit Antimykotika in Form von Cremes, Salben und Lösungen. Bei Versagen der topischen Therapie oder bei begründetem Verdacht auf mangelnde Wirksamkeit (v.a. bei hyperkeratotischer Tinea manuum) ist eine systemische Behandlung erforderlich.
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 StatPearls – Tinea Manuum, abgerufen am 29.08.2025
- ↑ Gesundheit.gv.at – Handpilz, abgerufen am 29.08.2025