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Tenascin C

Synonym: Tenascin-C
Englisch: tenascin

1. Definition

Tenascin C, kurz TN-C, ist ein hexameres Glykoprotein der Extrazellulärmatrix (EZM).

2. Genetik

Tenascin C wird vom TNC-Gen auf Chromosom 9 an Genlokus 9q33.1 kodiert. Die Expression des Gens ist abhängig von der Lebensperiode. Es wird während der Embryogenese bzw. Organogenese vermehrt exprimiert.

Im adulten Organismus ist die Expression vergleichsweise gering, sie erfolgt nur noch in wenigen zugfesten Bindegeweben. Auch in einigen Stammzellnischen wie der Ausbuchtung von Haarfollikeln, in Darmkrypten und im Knochenmark ist das Vorkommen von TN-C nachweisbar.

Unter pathologischen Bedingungen (Entzündungen, Infektionen, Tumore) kann TN-C in Geweben, die einem biomechanischen Stress ausgesetzt sind, wieder ansteigen. Tenascin C wird dann von Stromazellen, Endothelzellen und glatten Muskelzellen der Gefäße exprimiert.

3. Struktur

Die molekularen Eigenschaften der verschiedenen Tenascine sind sehr ähnlich. Tenascin C ist ein Oligomer, das aus mehreren Polypeptiden mit einem relativ hohen Molekulargewicht (180 bis 400 kDa) zusammengesetzt ist. Die typischen Tenascin-Baugruppen weisen Heptadenmuster, EGF-ähliche Repeats und eine Fibronektin-Typ-III-Domäne sowie eine globuläre, Fibrinogen-ähnliche Domäne am C-Terminus auf. Die Proteindomäne am N-Terminus dient der Oligomerisierung und formt im Fall von Tenascin C Hexamere.

4. Funktion

Mithilfe seiner verschiedenen Domänen kann Tenascin C einerseits an Integrine der Zellmembran, andererseits an Proteoglykane und Fibronektin der Extrazellulärmatrix andocken. Dadurch reguliert es die Wechselwirkung zwischen den Zellen und den Matrixfasern der EZM. Außerdem kann es so die Zellausbreitung und Signalweiterleitung beeinflussen.

Tenascin C hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Morphogenese vieler Gewebe. Im Rahmen der embryonalen Herzentwicklung wird es sehr früh exprimiert, zum Beispiel in Phasen der Differenzierung von Kardiomyozyten, während der Entwicklung des Endokardkissens und der Herzklappen sowie während der Migration koronararterieller Vorläuferzellen.

In den Gliedmaßen beeinflusst TN-C die Organisation von Perichondrium und Periost sowie von Bändern und Sehnen. Auch bei der Entwicklung von Niere, Lunge, Milchdrüsen, Zähnen und Haarfollikeln sammelt sich TN-C um knospende Epithelien an.

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cand.med., B.Sc. Ibrahim Aykac
Student/in der Humanmedizin
Dr. Frank Antwerpes
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