Synonym: Trace amine-associated receptor 1
TAAR1 ist ein intrazellulärer G-Protein-gekoppelter Rezeptor (GPCR), der zu den TAAR-Proteinen gehört.
TAAR1 wird durch das TAAR1-Gen auf Chromosom 6 (Genlokus 6q23.2) kodiert. Es besitzt sieben Transmembrandomänen und bindet endogene Amine (z.B. Tyramin, Phenethylamin, Octopamin, Dopamin).
TAAR1 wird hauptsächlich in monoaminergen Neuronen des ZNS exprimiert. Diese finden sich in insbesondere im Nucleus caudatus, Putamen, Nucleus accumbens, ventralen tegmentalen Areal, Locus coeruleus und in der Substantia nigra sowie in den Amygdala und Raphe-Kernen.
Weiterhin konnte TAAR1 in Astrozyten sowie im Magen, im Dünndarm, im Pankreas und in Leukozyten gefunden werden. TAAR1 ist das einzige TAAR-Protein, welches nicht im Riechepithel exprimiert wird.
Aktivierung von TAAR1 führt über Aktivierung der Adenylatzyklase durch Gs-Protein zu einem Anstieg der intrazellulären cAMP-Konzentration. Über Aktivierung der Proteinkinase A und Proteinkinase C kann die weitere Neurotransmission von Dopamin, Noradrenalin und Serotonin in zentralnervösen Neuronen reguliert werden.
Weiterhin beeinflusst TAAR1 über verschiedene, bisher wenig verstandene Mechanismen das Immunsystem (Neuroimmunologie).
Niedrige Phenethylamin-Spiegel im Gehirn sind mit Depression, hohe Spiegel mit Schizophrenie assoziiert. Weiterhin korreliert eine geringe TAAR1-Aktivierung mit ADHS.
Zu Forschungszwecken werden exogene TAAR1-Agonisten verwendet. Dazu zählen z.B. Amphetamin, Methamphetamin und MDMA. Mit RO5166017, hergestellt von Hoffmann-La-Roche, ist ein selektiver TAAR1-Agonist verfügbar.
Tags: Monoaminerges System, TAAR
Fachgebiete: Pharmakologie, Physiologie
Diese Seite wurde zuletzt am 26. August 2019 um 06:30 Uhr bearbeitet.
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Dr. rer. nat. Rüdiger W. Seidel
Student/in der Pharmazie