Nucleus caudatus
von lateinisch: nucleus - Kern und cauda - Schweif, Schwanz
Synonym: Schweifkern
Englisch: caudate nucleus
Definition
Der Nucleus caudatus ist ein zu den Basalganglien gehörendes paariges Kerngebiet im Großhirn (Telencephalon). Es bildet zusammen mit dem Putamen das Striatum. Als Teil des extrapyramidalmotorischen Systems (EPS) nimmt der Nucleus caudatus eine wichtige Funktion in der Steuerung der Willkürmotorik ein.
Anatomie
Der Nucleus caudatus wird durch die Capsula interna vom lateral liegenden Putamen abgegrenzt. Das Kerngebiet lässt sich makroskopisch in drei Abschnitte unterteilen:
- Caput nuclei caudati: Der kolbenförmige Kaudatuskopf bildet die laterale Wand des Vorderhorns des Seitenventrikels.
- Corpus nuclei caudati: Der Kaudatuskörper bildet die laterale Wand des Pars centralis des Seitenventrikels.
- Cauda nuclei caudati: Der Kaudatusschwanz verläuft in der dorsolateralen Wand des Seitenventrikels und bildet das Dach des Unterhorns der Seitenventrikel.
Der Nucleus caudatus erhält Afferenzen von dopaminergen Neuronen aus der Substantia nigra (Pars compacta) sowie aus dem Assoziationskortex und der Amygdala. Der Nucleus caudatus entsendet u.a. Projektionen zum Hippocampus.
Gefäßversorgung
Der Nucleus caudatus wird von den Arteriae lenticulostriatae und der Arteria choroidea anterior mit Blut versorgt.
Funktion
Der Nucleus caudatus spielt eine Rolle bei motorische Prozessen sowie bei Lernvorgängen. Weiterhin ist er Teil des Belohnungssystems und im Schlafzyklus involviert.
Klinik
Der Nucleus caudatus spielt eine Rolle bei einer Vielzahl an Erkrankungen, z.B. bei:
um diese Funktion zu nutzen.