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Arteria choroidea anterior

Englisch: anterior choroidal artery, AChA

1. Definition

Die Arteria choroidea anterior, kurz AChA, ist ein Gefäßast der Arteria carotis interna.

2. Anatomie

2.1. Verlauf

Die Arteria choroidea anterior entspringt in der Regel aus der Pars cerebralis der Arteria carotis interna (C7-Segment nach Bouthillier). Der Ursprung liegt etwa 2 bis 5 mm vor der Bifurkation in die Arteria cerebri anterior und Arteria cerebri media und 2 bis 5 mm nach dem Abgang der Arteria communicans posterior (PCom).

Die durchschnittlich 0,8 mm dicke Arterie verläuft der Hirnbasis anliegend zwischen Tractus opticus und medialem Rand des Temporallappens. Erst verläuft sie lateral des Tractus und biegt dann nach medial zu seiner inferomedialen Oberfläche. Anschließend verläuft sie wieder lateral des Tractus, umläuft die Pedunculi cerebri und erreicht das Corpus geniculatum laterale. Im letzten Abschnitt des insgesamt ca. 2,5 cm langen cisternalen Segments verläuft die AChA in posterolateraler Richtung oberhalb des Uncus parahippocampalis, um in die Fissura choroidea des Seitenventrikels einzutreten. Ab diesem sogenannten Plexuspunkt verläuft die Arterie intraventrikulär.

2.2. Äste

Die Arteria choroidea anterior gibt folgende Äste ab:

3. Versorgungsgebiet

Die Arteria choroidea anterior versorgt mit den erwähnten Ästen eine Vielzahl an Hirnstrukturen. Dazu zählen z.B.:

  • Crus posterior und retrolentikulärer Teil der Capsula interna incl. Radiatio optica
  • lateraler Thalamus incl. Corpus geniculatum laterale
  • Chiasma opticum, Tractus opticus
  • lateraler Pedunculus cerebri, Substantia nigra, Nucleus ruber
  • Globus pallidus internus
  • Cauda nuclei caudati
  • mesialer Temporallappen: Uncus parahippocampalis, Amygdala
  • Plexus choroideus des Temporalhorns der Seitenventrikel

4. Normvarianten

Selten entspringt die AChA aus der Arteria cerebri media oder der Arteria communicans posterior. In etwa 5 % der Fälle ist die AChA doppelt angelegt. Bei hyperplastischer AChA kann das Gefäß Versorgungsgebiete der Arteria cerebri posterior übernehmen.

5. Klinik

Ein Hirninfarkt im Gebiet der Arteria choroidea interior kann zu einem Arteria-choroidea-anterior-Syndrom führen. Es ist gekennzeichnet durch:

Weiterhin können ein Hemineglect links bei rechtsseitiger Läsion und Sprachstörungen bei linksseitigen Läsionen auftreten. Unvollständige Verlaufsformen mit lakunären Syndromen und ataktischer Hemiparese sind häufiger.

Stichworte: Arterie, Gehirn
Fachgebiete: Zentralnervensystem

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21.03.2024, 09:15
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