Seitenventrikel
Synonym: Ventriculus lateralis cerebri
Definition
Die beiden Seitenventrikel sind Hirnventrikel, die im Großhirn liegen. Ihre komplexe C-förmige Gestalt entsteht durch das starke Wachstum des Telencephalons und die damit einhergehende Rotation der Großhirnhemisphären während der embryonalen Gehirnentwicklung.
Anatomie
Der linke Seitenventrikel wird als 1. Hirnventrikel (Ventriculus I), der rechte als 2. Hirnventrikel (Ventriculus II) bezeichnet. Die Seitenventrikel lassen sich in folgende Abschnitte gliedern:
- Vorderhorn: Auch Cornu anterius ventriculi lateralis oder Cornu frontale genannt. Dieser Teil liegt im Frontallappen. Er wird medial vom Septum pellucidum begrenzt, lateral vom Kaudatuskopf und vom Balken.
- Zentralteil: Die Pars centralis ventriculi lateralis, welche über dem Thalamus liegt.
- Unterhorn: Lateinisch Cornu inferius ventriculi lateralis bzw. Cornu temporale. Das Unterhorn liegt im Temporallappen.
- Hinterhorn: Auch Cornu posterius ventriculi lateralis bzw. Cornu occipitale genannt. Dieser Abschnitt liegt im Okzipitallappen.
Zwischen Pars centralis und Cornu frontale liegt das Foramen interventriculare (Foramen Monroi). Durch die Foramina interventricularia stehen die beiden Seitenventrikel mit dem 3. Hirnventrikel in Verbindung. Der Übergang zwischen Unter- und Hinterhorn wird auch als Trigonum oder Atrium bezeichnet.
Ein Plexus choroideus befindet sich im Unterhorn und im Zentralteil bis zum Foramen interventriculare.
Dimensionen
Die genauen Dimensionen der Seitenventrikel sind u.a. abhängig vom Alter und vom Geschlecht. Das mittlere Volumen beider Seitenventrikel wird mit 22,8 ± 11,0 ml angegeben.[1]
Podcast
Quellen
- ↑ Schwarz, B: Das „altersgerechte“ Ventrikelsystem – Semiautomatische Volumetrie des Ventrikelsystems und Evaluation von „Evans Index“ und „Frontal and Occipital Horn Ratio“ in einer populationsbasierten MR-Studie Inaugural-Dissertation, 2014, abgerufen am 24.7.20924
Bildquelle
- Bildquelle Podcast: © Midjourney
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