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T-Zell-Leukämie mit großen granulären Lymphozyten

(Weitergeleitet von T-LGL-Leukämie)

Synonyme: T-Large Granular Lymphocyte Leukämie, T-Zell-LGL-Leukämie
Englisch: large granular lymphocytic leukemia, T-LGL-leukemia

1. Definition

Die T-Zell-Leukämie mit großen granulären Lymphozyten, kurz T-LGL-Leukämie, ist eine seltene, chronische lymphoproliferative Erkrankung, die durch eine klonale Expansion zytotoxischer T-Zellen gekennzeichnet ist. Sie ist eine Form der LGL-Leukämie.

2. Epidemiologie

Die T-LGL-Leukämie betrifft beide Geschlechter und wird meist nach dem 60. Lebensjahr diagnostiziert. Sie betrifft ca. 85 % der LGL-Leumämie-Patienten.

3. Ätiologie

Die genaue Ursache der T-LGL-Leukämie ist bisher (2024) noch nicht vollständig geklärt. Es wird vermutet, dass genetische Mechanismen und Autoimmunreaktionen eine Rolle spielen.

Die klonale Expansion zytotoxischer T-Zellen (CD8+) wird durch eine anhaltende Antigenstimulation verursacht, die zu einer Dysregulation der Apoptose führt. Beschrieben ist dabei vor allem die konsekutive Aktivierung des JAK/STAT-Signalwegs in den betroffenen Zellen.

Die T-LGL-Leukämie kann mit verschiedenen Autoimmunerkrankungen (z.B. rheumatoide Arthritis oder Sjögren-Syndrom) assoziiert sein. Sie führt zu Neutropenie, Anämie und/oder Thrombozytopenie. In einigen Fällen manifestiert sich eine Lymphozytose.

4. Klinik

Patienten mit T-LGL-Leukämie leiden aufgrund der Neutropenie initial häufig an rezidivierenden Infektionen. Aphthen bzw. Schleimhautulzera in der Mundhöhle werden häufig beobachtet. Die Anämie führt meist zu Müdigkeit und Schwächegefühl. Außerdem können eine vergrößerte Milz (Splenomegalie) und Gelenkschmerzen auftreten, insbesondere bei begleitender rheumatoider Arthritis. Das Auftreten einer B-Symptomatik ist eher selten (20 - 30 %).

5. Diagnostik

Die Verdachtsdiagnose T-LGL-Leukämie wird gestellt, wenn die Anzahl der LGL-Zellen im peripheren Blut erhöht ist. Die Zellen weisen i.d.R mäßiges bis reichlich vorhandes Zytoplasma auf, in dem azurophile Granula enthalten sind. Morphologisch sind die Lymphozyten jedoch häufig nicht von aktivierten zytotoxischen Lymphozyten bei Autoimmunerkrankungen zu unterscheiden, weshalb die Diagnose durch molekulargenetische und immunologische Untersuchungen zur Bestätigung der Klonalität der Zellen gesichert werden muss. Knochenmarkbiopsien und bildgebende Verfahren können unterstützend eingesetzt werden.

6. Therapie

Die Behandlung erfolgt in der Regel mittels Immunsuppressiva wie Methotrexat, Cyclosporin oder Cyclophosphamid, um die abnorme T-Zell-Aktivität zu reduzieren. In schweren Fällen kann der Einsatz von Antibiotika und Granulozyten-Kolonie-stimulierendem Faktor (G-CSF) indiziert sein. Bei jüngeren Patienten mit refraktärer T-LGL-Leukämie kann eine hämatopoetische Stammzelltransplantation erwogen werden.

7. Quellen

Stichworte: Immunsystem, Leukämie, T-Zelle
Fachgebiete: Hämatologie, Onkologie

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